Eiszeit: Meteoriteneinschlag am Ende der Eiszeit?
Ein Meteoriteneinschlag soll Ende der letzten Eiszeit vor 12 900 Jahren in Nordamerika die steinzeitliche Clovis-Kultur sowie die großen Säugetiere wie Mammut und Mastodon ausgelöscht haben. Ein solcher Impakt erklärte auch die zeitlich folgende Abkühlung während der Jüngeren Dryas, behauptet eine Forschergruppe um James Kennett von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, Richard Firestone vom Lawrence Berkeley National Laboratory und den geowissenschaftlichen Autodidakten Allen West.
Die Wissenschaftler hatten Sedimentschichten von verschiedenen Ausgrabungsstätten in Nordamerika – neun davon der Clovis-Kultur – untersucht und dabei verschiedene geochemische Spuren gefunden, die sie als Folge eines Einschlags deuten. Daneben wiesen sie hohe Iridium-Gehalte und Helium-Isotopenverhältnisse nach, die auf extraterrestrische Herkunft hinweisen, obwohl sich kein Krater findet.
Ausgeprägte Aschelagen interpretieren sie als Überreste ausgedehnter Brände. Ähnliche Befunde melden Forscher auch aus Schleswig-Holstein und Belgien, was manche sogar zu der Vermutung veranlasst, es könnte dort zeitgleich einen zweiten Einschlag gegeben haben. Den fehlenden Krater selbst erklären die Forscher damit, dass der Brocken entweder bereits in der Luft explodiert oder auf dem Laurentischen Eisschild aufgeschlagen sei. Dadurch seien riesige Eismassen geschmolzen und in den Atlantik geflossen.
Viele Kollegen bleiben allerdings skeptisch: Die Abkühlung zur Jüngeren Dryaszeit wird meist mit einer Abschwächung des Golfstroms erklärt, die durch den massiven Süßwassereinstrom nach dem Dammbruch des Lake Agassiz in Nordamerika ausgelöst wurde. Die Veränderung der Umweltbedingungen könnte das Ende der großen Säugetiere beschleunigt und damit auch den zeitgleichen Niedergang der Clovis-Kultur eingeleitet haben.
Firestone hatte bereits 2001 eine extraterrestrische Ursache für das Ende der Clovis-Kultur postuliert. Damals war er Mitautor einer Publikation, die – ebenfalls anhand von Sedimentuntersuchungen – eine nahe Supernova für die Abkühlung der Jüngeren Dryas verantwortlich machte. (af)
Die Wissenschaftler hatten Sedimentschichten von verschiedenen Ausgrabungsstätten in Nordamerika – neun davon der Clovis-Kultur – untersucht und dabei verschiedene geochemische Spuren gefunden, die sie als Folge eines Einschlags deuten. Daneben wiesen sie hohe Iridium-Gehalte und Helium-Isotopenverhältnisse nach, die auf extraterrestrische Herkunft hinweisen, obwohl sich kein Krater findet.
Ausgeprägte Aschelagen interpretieren sie als Überreste ausgedehnter Brände. Ähnliche Befunde melden Forscher auch aus Schleswig-Holstein und Belgien, was manche sogar zu der Vermutung veranlasst, es könnte dort zeitgleich einen zweiten Einschlag gegeben haben. Den fehlenden Krater selbst erklären die Forscher damit, dass der Brocken entweder bereits in der Luft explodiert oder auf dem Laurentischen Eisschild aufgeschlagen sei. Dadurch seien riesige Eismassen geschmolzen und in den Atlantik geflossen.
Viele Kollegen bleiben allerdings skeptisch: Die Abkühlung zur Jüngeren Dryaszeit wird meist mit einer Abschwächung des Golfstroms erklärt, die durch den massiven Süßwassereinstrom nach dem Dammbruch des Lake Agassiz in Nordamerika ausgelöst wurde. Die Veränderung der Umweltbedingungen könnte das Ende der großen Säugetiere beschleunigt und damit auch den zeitgleichen Niedergang der Clovis-Kultur eingeleitet haben.
Firestone hatte bereits 2001 eine extraterrestrische Ursache für das Ende der Clovis-Kultur postuliert. Damals war er Mitautor einer Publikation, die – ebenfalls anhand von Sedimentuntersuchungen – eine nahe Supernova für die Abkühlung der Jüngeren Dryas verantwortlich machte. (af)
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