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Neurogenese: Methusalem-Cocktail

Substanzen im Blut lassen Mäusegehirne altern.
Nervenzelle
Seit den 1990er Jahren wissen Forscher, dass auch im Gehirn erwachsener Menschen neue Nervenzellen entstehen können. Für diese Neurogenese benötigt das Gehirn Stammzellen, die sich selbst replizieren können. Mit zunehmendem Alter geht jedoch die Anzahl an Stammzellen zurück – zugleich nehmen auch verschiedene kognitive Fähigkeiten ab. Hierfür sind offenbar auch Signalstoffe im Blut verantwortlich, wie ein Forscherteam in Experimenten mit Mäusen entdeckt hat.

Um den Grund für diese Verluste zu klären, hat das Team um den Neurowissenschaftler Tony Wyss-Coray von der Stanford University (US-Bundesstaat Kalifornien) die Neurogenese bei Mäusen untersucht. In einem ersten Schritt bildeten die Wissenschaftler Paare aus jeweils einer jungen und einer alten Maus oder zwei gleichaltrigen Tieren und verknüpften operativ die Blutkreisläufe der beiden Nager. "Auf diese Weise konnten wir beobachten, wie sich das Blut der alten Maus auf das Hirn der jungen auswirkte – und umgekehrt", erklärt Saul Villeda aus derselben Arbeitsgruppe.

Sowohl bei den jungen als auch den alten Tieren veränderte das vermischte Blut die Neurogenese: Währen die Anzahl neuer Nervenzellen in den Gehirnen der alten Mäuse stieg, sank sie bei den Jungtieren. Bei Gleichaltrigen dagegen veränderte sich das Zellwachstum nicht.

In weiteren Experimenten identifizierten die Forscher schließlich sechs gelöste Substanzen im Blut, die das Altern des Gehirns beeinflussten. Einen dieser Faktoren namens Eotaxin spritzten die Wissenschaftler jungen Mäusen.

Der Stoff wirkte ähnlich wie das Blut der älteren Tiere: Die Gehirne der jungen Nager generierten weniger neue Zellen, und die Mäuse schnitten schlechter in räumlichen Gedächtnistests ab. Ob Eotaxin auch eine Rolle beim Gedächtnisverlust von Alzheimerpatienten spielt, möchte das Forscherteam nun in weiteren Studien untersuchen. (hd)

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