Lebenserwartung: Methusalem-Korallen aus der Tiefsee
Bestimmte Korallen aus der Tiefsee wachsen extrem langsam, können dafür aber ein sehr hohes Alter erreichen, wie Meeresbiologen um Brendan Roark von der Stanford University nun nachgewiesen haben. Ein noch lebendes Exemplar aus der Gattung Leiopathes beispielsweise hatte schon mehr als 4200 Jahre auf dem Buckel, ein Vertreter der Gattung Gerardia immerhin mehr als 2700 Jahre.
Die Forscher warnen jedoch, dass diese Methusalems durch die wirtschaftliche Erschließung der Tiefsee zunehmend gefährdet seien: Fischtrawler mit Grundschleppnetzen würden bevorzugt unterseeische Berge abernten und dabei die örtlichen Ökosysteme zerstören, in denen auch die Korallen beheimatet seien. (dl)
Mit Hilfe von Radiokarbondatierungen hatten die Forscher die Wachstumsraten des Kalkgerüsts der Tiere ermittelt, die tatsächlich nur zwischen 4 und 35 Mikrometer pro Jahr betrugen. Damit legen sie deutlich weniger stark und schnell an Umfang zu als bislang gedacht – eine Fehleinschätzung, die womöglich auf methodische Mängel zurückzuführen ist: Frühere Untersuchungen hatten sich eventuell nur auf Zweige der Korallenstöcke gestützt und nicht unbedingt auf die zentralen Stämme, die ältesten Teile der Kolonien. Die neuen Datierungen machen Leiopathes nun zum ältesten bekannten Meeresorganismus mit Kalkgerüst.
Die Forscher warnen jedoch, dass diese Methusalems durch die wirtschaftliche Erschließung der Tiefsee zunehmend gefährdet seien: Fischtrawler mit Grundschleppnetzen würden bevorzugt unterseeische Berge abernten und dabei die örtlichen Ökosysteme zerstören, in denen auch die Korallen beheimatet seien. (dl)
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