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News: Mikrobendektektive

Damit Mikrobenjäger fremde Bakterien und Viren im menschlichen Genom schneller aufspüren können als zuvor, haben sie eine neue Methode entwickelt. Sie starten mit einer Gewebeprobe eines Erkrankten und gleichen diese DNA-Sequenz gegen die vollständige - bislang vorliegende - menschliche Basenabfolge ab. Identische Sequenzen lagern sich aneinander. Was übrigbleibt, ist Fremd-DNA von Bakterien, Pilzen oder Viren.
Wollten Mikrobiologen Krankheitskeime im menschlichen Gewebe aufspüren, boten sie den Pathogenen für sie optimale Wachstumsbedingungen im Labor an und warteten. Wuchs etwas, wussten sie Bescheid: Der Keim war anwesend. Doch manche Erreger entziehen sich diesen Nachweisen, indem sie einfach nicht wachsen. Neue Nachweismethoden waren also vonnöten.

Dank der fast vollständig vorliegenden menschlichen Erbinformation konnte Matthew Meyerson mit seinem Team vom Dana-Farber Cancer Institute einen neuen Weg zum Mikrobenfang einschlagen. Der Methode liegt eine theoretisch einfache, praktisch aber viel Rechenleistung benötigende Subtraktion zugrunde. Zuerst entnahmen die Forscher dem kranken, zu untersuchenden Gewebe eine Probe und gewinnen hieraus die DNA. Anschließend verglichen die Forscher die Erbinformation aus dem kranken Gewebe mit Datenbanken des menschlichen Genoms.

Ohne Computer wäre dies ein hoffnungsloses Unterfangen wäre. So jedoch werden übereinstimmende Sequenzen einfach abgezogen – was übrig bleibt, muss demnach zusätzliche Fremd-DNA sein. Meyerson und sein Team testeten mit dieser Methode 7000 DNA-Sequenzen aus Tumorzellen. Dabei entdeckten sie zwei Abschnitte, die schlecht passten. Beide stammten vom einem Virus, das als krebserregend bekannt ist.

Nun sollen besonders die chronischen Krankheiten mit unbekannter Ursache mit der neuen Methode untersucht werden, etwa Diabetes Typ I, Atherosklerose, Multiple Sklerose und mehrere Krebstypen. Möglicherweise stecken hinter ihnen bislang unbekannte Krankheitserreger. Einen Hakenfuß hat die Technik allerdings. Nicht alle Bakterien und Viren werden sich auf diese Weise ans Licht zerren lassen. Denn schließlich bewohnen unzählige harmlose Vertreter den menschlichen Körper, und es könnte schwierig werden, die Krankheitserreger aus diesem Sammelsurium herauszusieben.

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