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Quantenmechanik: Mikrokosmos kommt ohne Beobachter aus

Vier Mathematiker und Physiker aus Deutschland, Italien und den USA wollen einige traditionelle Folgerungen der Quantenmechanik widerlegt haben, nach der etwa physikalische Größen ohne Beobachter keinen exakten Wert haben oder detaillierte Beschreibungen mikroskopischer Vorgänge unmöglich sind. Detlef Dürr von der Ludwig-Maximilians-Universität München und seine Kollegen bedienten sich dazu der so genannten Bohm'schen Mechanik, um in einer Erweiterung der Quantenmechanik, der Quantenfeldtheorie, das Verhalten von Teilchen beobachterunabhängig vollständig zu beschreiben.

Die Bohm'sche Mechanik geht auf Arbeiten des französischen Nobelpreisträger Louis de Broglie und des Amerikaner David Bohm zurück und beweist die Möglichkeit objektiver mikroskopischer Vorgänge in der Quantenmechanik. Die Quantenfeldtheorie ist eine Erweiterung der Quantenmechanik und berücksichtigt unter anderem die Entstehung und Vernichtung von Teilchen.

Mit ihrer kritischen Haltung zur "orthodoxen" Auffassung der Quantentheorie stehen Dürr und Tumulka in der Nachfolge von Wissenschaftlern wie John Bell, Entdecker der Nichtlokalität, und der Nobelpreisträger Erwin Schrödinger und Albert Einstein, die selbst zur Entdeckung der Quantentheorie beigetragen haben. Die traditionelle Deutung geht vor allem auf Niels Bohr, Werner Heisenberg und John von Neumann zurück. Offenbar gibt die "Quantentheorie ohne Beobachter", wie Dürrs und Tumulkas relativ neues Forschungsgebiet genannt wird, alle beobachtbaren Gesetzmäßigkeiten und Phänomene der Quantenfeldtheorie korrekt wider.

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