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Mikrowellenhintergrund: Kosmologische Daten verfälscht?

Das Muster im kosmischen Mikrowellenhintergrund – dem Echo des Urknalls – könnte laut Gerrit Verschuur von der Universität von Memphis von bislang unbeachteten Radioquellen in der Milchstraße überlagert werden. Damit wären auch die daraus abgeleiteten Größen, wie Alter und Zusammensetzung des Kosmos, in Frage zu stellen.

Wasserstoffgas in der Milchstraße | Auf dieser Karte ist die Verteilung des Wasserstoffgases in der Milchstraße dargestellt. Hohe Intensitäten in der galaktischen Ebene sind rot, Regionen mit weniger Gas an den Polen sind blau eingefärbt.
Verschuur hatte Daten der ersten kompletten Himmelsdurchmusterung von interstellarem neutralen Wasserstoff untersucht, die ebenfalls Radiowellen aussenden. Dabei stieß er auf signifikante Ähnlichkeiten zu den winzigen Variationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung, die der Satellit WMAP (Microwave Anisotropy Probe) aufgenommen hatte. Diese führten Wissenschaftler bislang auf Dichteschwankungen in der Materie zurück, von der sich die heute aufgefangene Hintergrundstrahlung etwa 300 000 Jahre nach dem Urknall entkoppelt hatte. Aus diesen Schwankungen sollen schließlich die im heutigen Universum sichtbaren Strukturen wie Galaxien und Galaxienhaufen hervorgegangen sein.

Sollte nun auch nur ein kleiner Teil der gemessenen Hintergrundstrahlung ihren Ursprung in der Milchstraße habe, so wären die kosmologischen Interpretationen der Daten zweifelhaft, erklärt Verschuur – wohl wissend, dass seine Ergebnisse die meisten Kosmologen nicht erfreuen werden. (mp)

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