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Genussmittel: Milch im Tee doch ohne Negativeffekt?

Wer Milch in schwarzen Tee gibt, hemmt damit nicht dessen Schutzeffekt durch Antioxidanzien. Anfang Januar hatten Charité-Forscher um Verena Stangl berichtet, Milch würde die positive Wirkung von schwarzem Tee auf das Herz-Kreislauf-System aufheben. Britische Kollegen fanden in ihren Experimenten dagegen keine Unterschiede für Tee mit und ohne Milch.

Janet Kyle und ihre Kollegen an der Universität Aberdeen hatten sechs gängige offene Teesorten aufgebrüht und ihren Gehalt an Polyphenolen überprüft. Die darin ergiebigste Sorte setzten sie neunzig jungen Männern vor und analysierten anschließend den Polyphenolgehalt im Blutplasma. Dann wiederholten sie die Prozedur mit Tee mit Milch.

Die Ergebnisse zeigten keinen Unterschied. Dafür offenbarte sich ein anderer Effekt: Entscheidend für die Polyphenolgehalte war, wie lange der Tee gezogen hatte – je länger, desto höher deren Konzentration.

Womöglich sei das Berliner Ergebnis deshalb noch lange nicht falsch, gibt Stangl selbst zu bedenken. Sie hatte damals eine verringerte Gefäßerweiterung gemessen, wenn der Tee mit Milch versetzt war. Schwarzer Tee enthalte aber schließlich sehr verschiedene Inhaltsstoffe. Vielleicht reagierten die Antioxidanzien anders mit Milch als jene Substanzen, die für den Gefäßeffekt verantwortlich sind. Sie ist sich mit den britischen Kollegen einig, dass umfassendere Untersuchungen nötig sind, um die widersprüchlichen Resultate zu klären. (af)

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