News: Milchbar geschlossen
E. coli verändert das betroffene Gewebe offenbar dauerhaft, haben nun Wissenschaftler der McGill University in Quebec, Kanada, herausgefunden. Das Team um Xin Zhao infizierte hierzu sechs Kühe mit dem Darmbewohner. Ob die Infektion des jeweils rechten Brustgewebes erfolgreich war, testeten die Forscher durch die Belastung der Milch mit den entsprechenden Bakterien. Bei vier Wiederkäuern war dies der Fall.
Bei diesen Tieren stellten die Forscher neben allgemeinen Entzündungserscheinungen wie erhöhter Temperatur auch eine erhöhte Anzahl der apoptotischen Zellen – diejenigen, die gerichtet Selbstmord begehen – und der somatischen Zellen fest. Anhand dieser Ergebnisse geht das Team davon aus, dass eine durch E. coli induzierte Mastitis einerseits mit Apoptose, andererseits aber auch mit vermehrter Zellteilung einher geht. Der Zelltod senkt die Milchproduktion, da der Zelluntergang das betroffene Gewebe beeinträchtigt und der Milchfluss daraufhin nicht mehr in Gang kommt. Auch könnten die Beobachtungen erklären, warum Infektionen mit E. coli oft so lang anhaltend sind. Dringen die Keime in die entsprechenden Zellen ein und regen diese zur Teilung an, könnte dies ein Weg sein, sich hier vor den Angriffen des Wirtes zu verstecken und "drin" zu bleiben. Als mögliche Alternative zur Antibiotikagabe könnte ein neu auf den Markt gelangter Impfstoff dienen. Doch bei 150 potentiellen Gegnern ist das sicherlich eine schwierige Aufgabe.
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