Anatomie: Milz springt bei Immunzellbedarf in die Bresche
Auch die Milz bildet ein großes Reservoir an wichtigen Zellen des Immunsystems, den Monozyten, berichten Forscher um Filip Swirski von der Harvard University. Die hier entstehenden Abwehrzellen könnten zudem ohne größere Umwege in attackierte Geweben einwandern: In Versuchsmäusen bewegten sie sich zum Beispiel in durch Unterversorgung geschwächte Herzmuskeln und stellten dort den Löwenanteil dieser Immunzellen.
Die Milz der Säugetiere ist lange als für das Überleben ebenso verzichtbar erklärt worden wie Blinddarm, Mandeln und Gallenblase. Dies gelte zwar im Prinzip weiter, dennoch erfülle das Organ offenbar bisher übersehene Aufgaben, kommentieren Ting Jia and Eric Pamer vom Sloan-Kettering Institute in New York. Womöglich stelle die Milz gerade in Stresssituationen ein Reservoir von Monozyten zur Verfügung. Sie machen offenbar einen Teil der bekanntermaßen vermehrt nach extremen Belastungen oder Kortikoisteroidgaben ausgeschütteten Weißen Blutkörperchen aus. Bisher war vermutet worden, dass dieser Überschuss von Deckzellen der Blut- und Lymphgefäße bereitgestellt wird. (jo)
Bislang hatten Biologen vermutet, dass Monozyten nur aus Vorläuferzellen im Knochenmark entstehen und dann einige Zeit im Blut zirkulieren, von wo sie im Bedarfsfall in angegriffene Körperregionen wandern und sich zu spezifischen Gewebsmakrophagen oder dendritische Zellen differenzieren. Tatsächlich kurbelt der unter anderem bei einem Myocard-Infarkt ausgeschüttete Botenstoff Angiotensin II in Nagern aber besonders die Monozyten-Freisetzung aus der Milz an, ermittelten Swirski und Kollegen. Die Milz-Monozyten gehören offenbar zu einer charakteristischen Subpopulation, die Angiotensin-Rezeptoren neben jenen üblichen "CCR2-"Rezeptoren tragen, über die Monozyten im Regelfall vom Signalstoff MCP-1 angesprochen werden.
Die Milz der Säugetiere ist lange als für das Überleben ebenso verzichtbar erklärt worden wie Blinddarm, Mandeln und Gallenblase. Dies gelte zwar im Prinzip weiter, dennoch erfülle das Organ offenbar bisher übersehene Aufgaben, kommentieren Ting Jia and Eric Pamer vom Sloan-Kettering Institute in New York. Womöglich stelle die Milz gerade in Stresssituationen ein Reservoir von Monozyten zur Verfügung. Sie machen offenbar einen Teil der bekanntermaßen vermehrt nach extremen Belastungen oder Kortikoisteroidgaben ausgeschütteten Weißen Blutkörperchen aus. Bisher war vermutet worden, dass dieser Überschuss von Deckzellen der Blut- und Lymphgefäße bereitgestellt wird. (jo)
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