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Mexiko: Mini-Kamera eröffnet ersten Blick in Maya-Grab

Mini-Kamera eröffnet ersten Blick in Maya-Grab
Auf dem Boden der Kammer ... | ... liegen Gefäße aus Keramik. Sie wurden vielleicht einem toten Herrscher als Beigaben mit ins Grab gelegt.
Wo Archäologen der Zugang verwehrt ist, kommt moderne Technik zum Einsatz: Um eine Pyramidenanlage in der bedeutenden Maya-Stadt Palenque zu erkunden, ließen Forscher eine kleine Kamera in die unterirdischen Räumlichkeiten hinab. Die Stätte ist zwar schon seit 1999 bekannt, kann aber wegen akuter Einsturzgefahr nicht betreten werden.

Die Bilder zeigen eine Grabkammer mit aufwändigen Wandmalereien und verschiedene Tongefäße aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. Den Experten zufolge galt die reiche Ausstattung vielleicht einem frühen Herrscher Palenques.

Die Wände des Grabes ... | ... wurden vollständig mit roter Farbe bemalt. Die Darstellungen von schwarz gemalten Figuren sind auch nach 1500 Jahren noch deutlich zu erkennen.
Die Archäologen hoffen die Überreste des Verstorbenen noch auf dem Boden der Kammer ausfindig zu machen, denn der Raum enthielt keinen Sarkophag. Neben den elf Tongefäßen zeichnete die Kamera auch mehrere Fragmente aus Jade und exotische Muscheln auf. "Wahrscheinlich handelt es sich um Teile des Totengewands", so die Archäologin Martha Cuevas vom Instituto Nacional de Antropología e Historia in Mexiko City.

Die Malereien an den Wänden sind zudem in einem außergewöhnlich guten Zustand: Auf tiefrotem Grund zeichnen sich neun menschliche Figuren in schwarzer Farbe ab.

Das Grab liegt ... | ... unter einem Tempel, der in einer späteren Phase der Stadtgeschichte erheblich vergrößert wurde. Der heutige Bau stammt aus der Zeit zwischen 600 bis 900 n. Chr. und misst gut 18 Meter in der Höhe.
Dass die Kammer als letzte Ruhestätte eines Herrschers diente, dafür spricht auch die prominente Lage auf dem Burgberg von Palenque. Außerdem wurde der Tote direkt unter einem Pyramidentempel bestattet. Wer genau der Verstorbene war, ist allerdings noch unklar. Grundsätzlich ist wenig über die Maya-Stadt des 5. und 6. Jahrhunderts bekannt. Die Archäologen vermuten nun aber, dass dieser Teil des Burgbergs einst als königliche Nekropole genutzt wurde.

Katharina Bolle

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