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Atmosphärenchemie: Mini-Ozonlöcher durch Vulkanausbrüche

Selbst kleinere Vulkanausbrüche können räumlich eng begrenzte Ozonlöcher in der Stratosphäre verursachen. Im Gegensatz zur antarktischen Ausdünnung des erdeigenen UV-Filters schließen sich diese Löcher jedoch in relativ kurzer Zeit wieder vollständig.

Nach den Beobachtungen zweier Wissenschaftlerteams um Genevieve Millard von der Universität Cambridge [1] und David Pyle von der Universität Oxford [2] spielen sich dabei die gleichen chemischen Prozesse ab wie über der Antarktis. Durch die Eruptionen werden unter anderem Chlordämpfe, Salzsäure, Wasserdampf und Salpetersäure bis in höhere Atmosphärenschichten verfrachtet, wo sie dünne Eiswolken ausbilden. Durch die Sonneneinstrahlung werden über mehrere Reaktionsschritte Chlor-Radikale aus den Verbindungen freigesetzt, die wiederum die Ozonmoleküle aufspalten, sodass UV-Strahlung vermehrt auf die Erdoberfläche treffen kann.

Die von den Forschern als Folge des – kleinen – Ausbruchs des isländischen Vulkans Hekla im Jahr 2000 entdeckten Ozonlöcher schlossen sich nach rund zwei Wochen, und die Ozonkonzentrationen in der Atmosphäre erreichten wieder Normalmaß. Nun wollen Millard und Peyle untersuchen, welche Folgen größere Eruptionen für die Ozonschicht haben und wie viel UV-Strahlung dadurch zusätzlich bis zur Erdoberfläche durchdringen kann. (dl)

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