News: Mit Bakterien gegen Chemie-verseuchte Böden
Kürzlich jedoch isolierten Thomas Wood und seine Mitarbeiter aus Abwasser ein Bakterium, das genau diese begehrte Fähigkeit besitzt. Sie gewannen ihre ungewöhnlichen Bakterien – Pseudomonas stutzeri – aus aktiviertem Klärschlamm einer Abwasseraufbereitungsanlage. Als ihre neu entdeckten Mikroorganismen Tetrachloroethylen in sauerstoffhaltiger Umgebung in harmlose Chloridionen umwandelten, waren die Forscher sichtlich überrascht. Sie vermuten, dass die bemerkenswerte Eigenschaft der Bakterien durch das Enzym Toluol-O-Xylol-Monoxygenase (ToMo) verursacht wird. Um ihre Vermutung zu überprüfen, setzten sie das Gen für dieses Enzym in Escherichia coli ein, welche danach ebenfalls die künstliche Verbindung abbauen konnte.
Die Forscher erhoffen sich nun, dass sie mit dem Bakterium und seinem Enzym ein wirksames Mittel gefunden haben, um weltweit tausende betroffene Gebiete zu entseuchen. Da die Toluol-O-Xylol-Monoxygenase noch weitere chlorierte Umweltgifte zersetzen kann, wie beispielsweise Trichlorethylen, nehmen die Wissenschaftler an, dass das Enzym eine große Bedeutung für Böden erlangen könnte, die mit einem breiten Spektrum von Chemikalien belastet sind.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 23.3.1999
"Altlasten ade"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 10.11.1999
"Schwermetalle trotzen der Bodensanierung"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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