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Verhaltensbiologie: Mit ihrer Federschleppe können Pfauen kaum beeindrucken

Pfauenmännchen
Entgegen der vorherrschenden Annahme bevorzugen Pfauen-Weibchen nicht unbedingt das Männchen mit der prunkvollsten Federschleppe, berichten japanische Forscher um Mariko Takahashi von der Universität Tokyo. Sie hatten wilde Pfauen (Pavo cristatus) über sieben Jahre beobachtet, um den Einfluss des prachtvollen Federschmucks bei der Partnerwahl der Weibchen herauszufinden.

Pfauen-Weibchen und -Männchen | Ein Pfauen-Weibchen stolziert an der Federpracht des Männchens vorbei, ohne diesem Beachtung zu schenken.
Bis zu fünf Forscher und drei Videokameras überwachten die Population von etwa neunzig Vögeln täglich sechs Stunden. Wie erfolgreich der Pfau bei seiner Balz war, analysierten die Beobachter sowohl an der Häufigkeit der Paarungen als auch am weiblichen Balzverhalten. Rannte ein Pfauenweibchen mehrere Male um das werbende Männchen herum, zeigte dies beispielsweise positives Interesse, während uninteressierte Weibchen ohne jeglichen Blickkontakt an ihrem Verehrer vorbeistolzierten.

Pfauenjunge | Pavo cristatus behütet seine Jungen.
Anschließend verglichen die japanischen Wissenschaftler den Paarungserfolg mit den äußerlichen Merkmalen der Pfauen-Männchen. Sie zählten die Augen des ausgebreiteten Federkleides und nahmen genaues Maß der Federschleppe. Aber keines der analysierten Merkmale zeigte einen Zusammenhang mit dem Erfolg bei den Damen der Population.

Pfauenbalz | Ein Männchen und ein Weibchen bei der Balz
Die Forscher ziehen daher die Schlussfolgerung, dass die Beschaffenheit der Federn nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Wahl der Weibchen darstellt und auch nicht die körperliche Verfassung des Männchens widerspiegelt. Gleichzeitig schließen sie aber auch nicht aus, dass das Aufschlagen des Federfächers notwendig für eine erfolgreiche Paarung ist. Darwins Vermutung, dass die kunstvollen Federn ein Relikt der sexuellen Selektion seien, würde somit angezweifelt. (kgi)

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