Parasitologie: Mit Komplexität gegen Kuckuckseier
Weltweit existieren unter den Vögeln nur sieben Arten von Brutparasiten; hierzulande ist der Kuckuck wohl die bekannteste. Doch während die Vertreter in Europa und Nordamerika evolutionär noch relativ jung sind, liefern sich in den Tropen der Kuckucksweber (Anomalospiza imberbis) und die Rahmbrustprinie (Prinia subflava) möglicherweise schon seit 20 Millionen Jahren ein evolutionäres Wettrüsten in Sachen Täuschung und Entlarvung. Claire N. Spottiswoode und Martin Stevens von der University of Cambridge haben nun erforscht, mit welcher Taktik die Rahmbrustprinien zu verhindern suchen, dass die Parasiten ihnen fremde Eier unterschieben.
Bei ihrem Experiment legten die Forscher über 100 fremde Eier in Nester der Prinien und beobachteten, welche abgelehnt wurden. Zur Analyse von Farbgebung und Zeichnung verwendeten sie einen Computer und fütterten ihn mit spektroskopischen Daten, um das Sehvermögen der Vögel zu reproduzieren. Da diese ultraviolettes Licht und ein breiteres Farbspektrum wahrnehmen können, erschließen sich ihnen Unterscheidungsmerkmale, die für Menschen unsichtbar bleiben.
Wie sich zeigte, sind die Prinien erstaunlich gut im Erkennen fremder Eier. Sie registrieren schon geringe Abweichungen in Färbung und Musterung. Allerdings ignorieren sie erstaunlicherweise ein offensichtliches Merkmal: "Kritzellinien" auf ihren Eiern, die bei den Imitaten fehlen.
Julia von Sengbusch
Das Prinzip ähnelt dem Vorgehen von Notenbanken: Die Vögel versehen ihr Gelege mit so vielen komplexen Merkmalen, dass es Fälschern schwer fällt, sie sämtlich nachzuahmen. Von allen Vogeleiern der Welt weisen die der Rahmbrustprinie deshalb wohl die größte Bandbreite in Farbe und Musterung auf. Doch wie Geldfälscher ihre Methoden stetig verfeinern, haben auch die Kuckucksweber gelernt, diese Komplexität immer besser zu imitieren.
Bei ihrem Experiment legten die Forscher über 100 fremde Eier in Nester der Prinien und beobachteten, welche abgelehnt wurden. Zur Analyse von Farbgebung und Zeichnung verwendeten sie einen Computer und fütterten ihn mit spektroskopischen Daten, um das Sehvermögen der Vögel zu reproduzieren. Da diese ultraviolettes Licht und ein breiteres Farbspektrum wahrnehmen können, erschließen sich ihnen Unterscheidungsmerkmale, die für Menschen unsichtbar bleiben.
Wie sich zeigte, sind die Prinien erstaunlich gut im Erkennen fremder Eier. Sie registrieren schon geringe Abweichungen in Färbung und Musterung. Allerdings ignorieren sie erstaunlicherweise ein offensichtliches Merkmal: "Kritzellinien" auf ihren Eiern, die bei den Imitaten fehlen.
Julia von Sengbusch
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben