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Raucherentwöhnung: Mit Pflaster und Lutschbonbon

Eine Kombination aus lang- und kurzfristiger Nikotinzufuhr hilft am besten, von Zigaretten loszukommen.
Für Raucher, die dem blauen Dunst entsagen wollen, gibt es mittlerweile ein ganzes Arsenal an Präparaten, die beim Entzug helfen sollen. Doch welche Mittel sind am effektivsten? Dieser Frage gingen Wissenschaftler der University of Wisconsin in Madison nach. Die Forscher um Megan Piper verglichen fünf verschiedene Raucherentwöhnungstherapien. Ergebnis: Den größten Erfolg brachte eine Kombination aus Nikotinpflaster und Pastillen, die dem Körper bei Bedarf einen zusätzlichen Nikotinschub geben.

Rund 1500 Probanden, die mit dem Rauchen aufhören wollten, bedienten sich acht Wochen lang entweder dieser Pflaster-und-Bonbons-Taktik oder einer von vier weiteren Methoden: Nikotinpflaster alleine oder mit Bupropion (einem Antidepressivum, das auch in Deutschland zur Raucherentwöhnung zugelassen ist), nur Lutschtabletten oder nur das Medikament. Rund ein Sechstel der Versuchspersonen erhielt dabei Placebos, also unwirksame Scheinpräparate.

Jene Probanden, die Pflaster und Pastillen kombinieren durften, vermeldeten am Ende der Behandlung den größten Erfolg – über 50 Prozent von ihnen hatten es geschafft, keinen Glimmstängel mehr anzurühren. Eine erneute Untersuchung nach einem halben Jahr zeigte, dass immer noch stolze 40 Prozent der so behandelten Probanden Nichtraucher waren. Die anderen Therapien wirkten schlechter.

Ein Mix aus lang- und kurzfristiger Nikotinzufuhr hilft offenbar am besten, von den schädlichen Zigaretten loszukommen. Allerdings: Auch ohne Unterstützung durch wirksame Präparate schaffte es immerhin jeder Fünfte, ein halbes Jahr lang rauchfrei zu bleiben. Wer an einer Langzeitstudie zur Raucherentwöhnung teilnimmt, sei möglicherweise besonders motiviert, vermuten die Forscher – und ohne Motivation führe schließlich gar keine Strategie zum Erfolg. (jm)


Piper, M. E. et al.:A Randomized Placebo-Controlled Clinical Trial of 5 Smoking Cessation Pharmacotherapies. In: Archives of General Psychiatry 66(11), S. 1253-1262, 2009.

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