News: Mit sanftem Flügelschlag in die Höhe
Um katastrophale Folgen dieser unsichtbaren Luft-Bugwellen zu umlaufen, müssen nachfolgende Flugzeuge stets warten, bis sich die aufgewühlte Luft wieder beruhigt hat. Um diese Phase zu verkürzen, misst derzeit eine Pilotanlage auf dem Flughafen Dallas per Laser, wann sich die Wirbelschleppen verflüchtigen. Bob Kelley-Wickemeyer versucht dagegen, das Übel an der Wurzel zu packen: "Wir können die Wirbel zwar nicht verhindern, aber dazu bringen, kurz nach ihrer Entstehung wieder abzubrechen." Der Trick dabei ist: Eine relativ langsame Bewegung der Querruder an den Tragflächen zwingt den Turbulenzen eine zusätzliche Luftströmung auf und erreicht so, dass sich die Wirbel beider Flügel gegenseitig auslöschen.
In einem 800 Meter langen Wassertunnel, in dem die US-Marine nach optimierten Stromlinienformen für U-Boote sucht, testeten die Boeing-Ingenieure ihr Verfahren. "Die Versuche zeigen, dass die Physik funktioniert", berichtet Bob Kelley-Wickemeyer. Jetzt soll das Prinzip auf Flugzeuge übertragen werden. Doch bevor Linienmaschinen mit dem sanften Flügelschlag versehen werden, wird es noch einige Jahre dauern, denn eine Auswirkung der Querruderaktionen auf die Flugeigenschaften der Maschinen muss sicher ausgeschlossen werden. Gelingt das Vorhaben, dann soll der Sicherheitsabstand gerade bei Großflugzeugen um die Hälfte sinken, so das Ziel der Forscher.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.4.1998
"Bevor es turbulent wird"
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