News: Mit Spezialbetten im Kampf gegen schwere Lungenerkrankungen
Durch regelmäßige Umlagerung der künstlich beatmeten Patienten werden Verbesserungen des Gasaustausches erzielt, weil so die gesunden Bereiche der Lunge unterschiedlich belüftet werden und entzündliche Sekrete leichter abfließen können. Die Bildung von interstitiellen Lungenödemen, die weitere Atmungsprobleme mit sich brächten, könne dadurch weitgehend verhindert werden, so Kaufmann. Da die Umlagerung aber rund um die Uhr mindestens alle zwei Stunden durchgeführt werden müsse, wurde in den letzten Jahren ein rotierbares Bett entwickelt, das kontinuierliche Lageveränderungen ohne großen personellen Aufwand ermöglicht.
Er habe auf der Grazer Intensivstation schon einige Erfolge im Einsatz der Rotationsbetten beobachten können, doch war es immer unsicher, ob diese Erfolge nicht nur zufallsbedingt eintreten, sagte Kaufmann. Der Vergleich des Krankheitsverlaufes von insgesamt 38 ARDS-Patienten, die im Rotationsbett, im Normalbett bzw. einem Luftkissenbett lagen, zeigte, daß alle acht herkömmlich umgelagerten Patienten starben, wohingegen 53 Prozent der Patienten im Rotationsbetten überlebten.
Eine relativ geringe Zahl der Kranken und Inhomogenitäten in den Patientengruppen (Alter, ARDS-Ursache, bisherige Krankheitsdauer), würden allerdings die Interpretation des Ergebnisses erschweren, so Kaufmann. Positive Tendenzen hinsichtlich Sterblichkeit würden sich im Einsatz der Rotationsbetten aber erkennen lassen; für endgültige Aussagen bedürfe es aber noch weiterer Studien, so der Grazer Intensivmediziner.
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