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News: Mit Spezialbetten im Kampf gegen schwere Lungenerkrankungen

Akutes Lungenversagen zählt noch immer zu den lebensgefährlichen Erkrankungen und bringt zum Beispiel in Österreich rund zwei Prozent der Notfallpatienten in die Intensivstation. Eine an der Medizinischen Universitätsklinik und I. Med. Graz durchgeführte Studie weist darauf hin, daß bei Patienten, die auf einem sogenannten Rotationsbett gelagert werden, die Letalitätsrate weitaus geringer ist. Die von Peter Kaufmann durchgeführte Studie ergab, daß die Sterblichkeit, die bei Verwendung eines Intensivbetts noch 100 Prozent betrug, im Rotationsbett auf 47 Prozent sank.
Schwere Infektionen der Atmungsorgane, Einatmung giftiger Gase oder schwere Fremdstoffe wie Ruß oder Flüssigkeiten können den Gasaustausch der Lunge so weit beeinträchtigen, daß der Patient bei akutem Lungenversagen nur noch maschinell beatmet werden kann. Bei diesem Zustand, der als Acute Respiratory Distress Syndrom (ARDS) bezeichnet wird, sammelt sich im Bereich der Membran zwischen Lungenbläschen und Kapillargefäßen Gewebsflüssigkeit an, die den Gasaustausch erschwert.

Durch regelmäßige Umlagerung der künstlich beatmeten Patienten werden Verbesserungen des Gasaustausches erzielt, weil so die gesunden Bereiche der Lunge unterschiedlich belüftet werden und entzündliche Sekrete leichter abfließen können. Die Bildung von interstitiellen Lungenödemen, die weitere Atmungsprobleme mit sich brächten, könne dadurch weitgehend verhindert werden, so Kaufmann. Da die Umlagerung aber rund um die Uhr mindestens alle zwei Stunden durchgeführt werden müsse, wurde in den letzten Jahren ein rotierbares Bett entwickelt, das kontinuierliche Lageveränderungen ohne großen personellen Aufwand ermöglicht.

Er habe auf der Grazer Intensivstation schon einige Erfolge im Einsatz der Rotationsbetten beobachten können, doch war es immer unsicher, ob diese Erfolge nicht nur zufallsbedingt eintreten, sagte Kaufmann. Der Vergleich des Krankheitsverlaufes von insgesamt 38 ARDS-Patienten, die im Rotationsbett, im Normalbett bzw. einem Luftkissenbett lagen, zeigte, daß alle acht herkömmlich umgelagerten Patienten starben, wohingegen 53 Prozent der Patienten im Rotationsbetten überlebten.

Eine relativ geringe Zahl der Kranken und Inhomogenitäten in den Patientengruppen (Alter, ARDS-Ursache, bisherige Krankheitsdauer), würden allerdings die Interpretation des Ergebnisses erschweren, so Kaufmann. Positive Tendenzen hinsichtlich Sterblichkeit würden sich im Einsatz der Rotationsbetten aber erkennen lassen; für endgültige Aussagen bedürfe es aber noch weiterer Studien, so der Grazer Intensivmediziner.

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