News: Mit Wachstumsfaktoren den Herzinfarkt bekämpfen
Ihr Ergebnis wurde in Circulation (Volume 97, Nummer 7) veröffentlicht (Volltext des Originalartikels): Die Herzleistung verbesserte sich bei den Behandelten im Vergleich zur Kontrollgruppe um das Anderthalbfache. Binnen zweier Wochen wachsen neue, gesunde Blutgefäße – nicht nur an der Einstichstelle, sondern spinnennetzartig verteilt über den ganzen Herzmuskel.
In Zukunft soll der Wachstumsfaktor schon lange vor einem möglichen Herzinfarkt, bei Angina pectoris und anderen Anzeichen einer koronaren Herzerkrankung in den Herzmuskel gebracht werden. "Wir stehen mit einer Firma in Kontakt, die einen Katheter entwickelt", berichtet Bernd-Ulrich von Specht, Professor für Chirurgie an der Universität Freiburg, der den Wachstumsfaktor mit Hilfe gentechnisch veränderter Escherichia-coli-Bakterien isoliert hat. "Mit dem Katheder kann man bis in die Koronarartherie vordringen und dann durch das Gefäß stechen, um den Wachstumsfaktor zu injizieren. Das wäre für Patienten mit Angina pectoris eine Zukunftstherapie."
Das Neuwachstum von Blutgefäßen – die sogenannte Angiogenese – soll angesichts der positiven Ergebnisse im Rahmen einer großen Studie an der Universitätsklinik Ulm gefördert werden. Doch während das Wachstum neuer Blutgefäße beim Herzinfarkt unter Umständen Leben rettet, muß es bei der Bekämpfung von Krebs verhindert werden, wie der Onkologe Lothar Schweigerer von der Universitätskinderklinik Essen erklärt: "Man hat unterschiedliche Ziele: Im einen Fall – nach einem Herzinfarkt – will man Angiogenese fördern, im anderen Falle will man sie hemmen."
Schweigerer hat ein Krebsgen entdeckt, das Hemmstoffe herunterreguliert, denen normalerweise die positive Rolle zukommt, das explosionsartige Wachstum der Auskleidung von Blutgefäßen zu verhindern. Beim Hautkrebs etwa spielen Blutgefäße eine entscheidende Rolle. Vermittelt durch Wachstumsfaktoren versorgen sie den Tumor mit Nahrung.
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