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Bayern: Mittelalterlicher Münzschatz entdeckt

Das Gefäß mit dem Silberschatz
In einen Beutel gewickelt und in einem Küchengefäß zwischen den Steinen versteckt – so würde das Silber schon unentdeckt bleiben, dachte sich sein Besitzer wohl damals. Und tatsächlich kamen die über 3000 Silbermünzen aus dem 13. Jahrhundert erst jetzt, nach rund 750 Jahren wieder ans Tageslicht. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege entdeckte in der mittelalterlichen Burg Dollnstein im Altmühltal vergangene Woche jenes Gefäß beim Entfernen eines Fußbodens.

Mit einem Stein beschwert hatte sein Besitzer den Topf in einer Grube unter dem Fußboden versenkt. Obenauf legte er das Blatt einer Axt – vielleicht als Warnung für eventuelle Diebe, glaubt der Grabungsleiter Mathias Hensch. Dass die Münzen in einem Beutel steckten, verraten Textilreste in dem Gefäß.

Die Silbermünzen sind derart korrodiert, dass die Forscher noch nicht viel darüber zu berichten wissen. Eine nur einen halben Millimeter dicke Münze mit einem Durchmesser von 1,5 Zentimetern und einem Gewicht von gut einem halben Gramm zeigt eine Hand mit ausgestreckten Fingern.

Im 13. Jahrhundert bewohnte das einflussreiche Adelsgeschlecht der Grafen von Hirschberg die Dollnsteiner Burg. Bei einer Auseinandersetzung mit König Ottokar von Böhmen zwischen 1250 und 1260 zog dieser mehrere Wochen lang brandschatzend durch das Hirschberger Land und belagerte auch die Burgen der Gegend. Vielleicht musste der Besitzer seinen Schatz schnell vergraben und die Burg wurde eingenommen. Geborgen hat er ihn jedenfalls nicht mehr.

Die Burg Dollnstein ist im Parzival des Minnesängers Wolfram von Eschenbach erwähnt.

Miriam Müller

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