Mittelmeer: Altsteinzeitliche Seefahrer erreichten Kreta
Bereits vor mindestens 130 000 Jahren scheinen Menschen die Insel Kreta besiedelt zu haben. Darauf deuten jedenfalls mehrere hundert Faustkeile hin, die der Archäologe Thomas Strasser vom Providence College in Rhode Island und sein Team entdeckten. Möglicherweise seien die Funde sogar noch deutlich älter: Nach Meinung des Forschers ähneln sie Steingeräten, die vor rund 800 000 Jahren in Afrika in Gebrauch waren.
Leider können sich die Archäologen bei der Altersbestimmung bislang lediglich auf das ungenaue Mindestalter stützen. Sollten zukünftige Datierungen an den Funden selbst Strassers Vermutung bestätigen, hieße dies, dass bereits der Homo erectus mehrere Kilometer über offenes Meer fahren konnte. Dass er dazu in der Lage gewesen sein könnte, vermuten einige Wissenschaftler bereits seit Längerem: Ähnlich alte Faustkeile von der indonesischen Insel Flores sprechen ebenfalls für einen seefahrenden Homo erectus.
Die bifazialen, also auf beiden Seiten bearbeiteten, Faustkeile stammen aus einer Schicht, für die Geologen durch den Vergleich mit besser datierbaren Meeressedimenten ein Alter von 130 000 Jahren ermittelten. Tektonische Aktivität im Umfeld des Ausgrabungsgebiets hatte die Fundschichten durcheinandergebracht, so dass jüngere Schichten unter der obersten zu liegen kamen, die jetzt von Strassers Team bearbeitet wurde. Diese Umwälzungen erschwerten die genaue Datierung.
Die frühesten gesicherten Funde auf Kreta stammen aus einer Zeit, als jungsteinzeitliche Bauern die Insel besiedelten. Mit einem Alter von 6000 Jahren sind sie deutlich jünger. Da Strassers Team die Faustkeile in großer Anzahl auf der Insel fand, hält er es für unwahrscheinlich, dass sie von Menschen hergestellt wurden, die durch Zufall nach Kreta gedriftet waren. Stattdessen dürfte über längere Zeit eine größere Population auf der Insel existiert haben. (jd)
Leider können sich die Archäologen bei der Altersbestimmung bislang lediglich auf das ungenaue Mindestalter stützen. Sollten zukünftige Datierungen an den Funden selbst Strassers Vermutung bestätigen, hieße dies, dass bereits der Homo erectus mehrere Kilometer über offenes Meer fahren konnte. Dass er dazu in der Lage gewesen sein könnte, vermuten einige Wissenschaftler bereits seit Längerem: Ähnlich alte Faustkeile von der indonesischen Insel Flores sprechen ebenfalls für einen seefahrenden Homo erectus.
Die bifazialen, also auf beiden Seiten bearbeiteten, Faustkeile stammen aus einer Schicht, für die Geologen durch den Vergleich mit besser datierbaren Meeressedimenten ein Alter von 130 000 Jahren ermittelten. Tektonische Aktivität im Umfeld des Ausgrabungsgebiets hatte die Fundschichten durcheinandergebracht, so dass jüngere Schichten unter der obersten zu liegen kamen, die jetzt von Strassers Team bearbeitet wurde. Diese Umwälzungen erschwerten die genaue Datierung.
Die frühesten gesicherten Funde auf Kreta stammen aus einer Zeit, als jungsteinzeitliche Bauern die Insel besiedelten. Mit einem Alter von 6000 Jahren sind sie deutlich jünger. Da Strassers Team die Faustkeile in großer Anzahl auf der Insel fand, hält er es für unwahrscheinlich, dass sie von Menschen hergestellt wurden, die durch Zufall nach Kreta gedriftet waren. Stattdessen dürfte über längere Zeit eine größere Population auf der Insel existiert haben. (jd)
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