News: Mitten drin ein schwarzes Loch
Um die schwarzen Löcher ausfindig zu machen, nutzten sie das Hubble Space Telescope und analysierten das Verhalten von Sternen, die auf Bahnen nahe des Zentrums kreisen. Wenn sie sich mit deutlich wechselhaften Geschwindigkeiten bewegen, ist dies ein untrügliches Zeichen für ein nahe gelegenes schwarzes Loch. Und wenn man diese Daten mit der Größe der Galaxie in Beziehung setzt, so lassen sich auch dessen Schwerefeld und Masse abschätzen.
"Die massereichen schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien sind Relikte von Quasaren", bemerkt Richstone vom Department of Astronomy der University of Michigan. "Schwarze Löcher muss es demnach schon gegeben haben, als das Universum nur eine Milliarde Jahre alt war und die Quasare ihre Blütezeit erlebten." Quasare sind extrem helle Objekte mit einer Leuchtkraft, die einige Billionen mal so hoch ist wie die unserer Sonne. Ihre große Entfernung zeugt von ihrer frühen Entstehung. Aus dem Vergleich der unterschiedlichen Geschichten weiß man, dass es Quasare lange vor den ersten Sternen gab. Mit Blick auf den enormen Energieumsatz gehen die Modelle gegenwärtig davon aus, dass sie in engem Zusammenhang mit schwarzen Löchern stehen.
Wenngleich in den schwarzen Löchern nur zwei Zehntel der Gesamtmasse einer Galaxie vereint sind, setzen sie den Großteil ihrer Wärme und kinetischen Energie frei. Sie haben deshalb entscheidenden Einfluss auf die Geburt von Sternen in jungen Galaxien. Aus diesem Grund, und weil sich in den Zentren der meisten Galaxien offenbar ein schwarzes Loch befindet, wird man die Bildung von Galaxien und die Geburt der Sterne nach Meinung des Nuker Teams zukünftig nicht ohne die Einflüsse der schwarzen Löcher diskutieren können.
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