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News: Modell beschreibt Abweichungen der inneren Uhr

Hiroaki Diado, zur Zeit an der University of Osaka, entwickelte während seiner Zeit am Kyushu Institute of Technology ein mathematisches Modell, das erklärt, warum die innere Uhr vieler biologischer Spezies nicht einem exakten 24-Stunden-Rhythmus folgt, sondern vielmehr einen leicht abweichenden Takt zwischen 22 und 28 Stunden gehorcht.

Daido trifft in diesem Modell zwei Annahmen: Zum einen, dass es günstig ist, dem 24-Stunden-Rhythmus zu folgen, zum anderen, dass es auch Gründe gibt, dies nicht zu tun.

Im ersten Fall sinkt die Vermehrungssrate einer Population in Abhängigkeit von der Differenz zwischen eigenem Rhythmus und 24-Stunden-Rhythmus. Für ein Lebewesen, dass beispielsweise äußerst empfindlich auf ultraviolettes Sonnenlicht reagiert, ist es sicherlich besser, den von Natur vorgegebenen Rhythmus genau einzuhalten und nur nachts aktiv zu werden.

Im zweiten Fall berücksichtigt das Modell die Tatsache, dass mehr Konkurrenz zwischen den einzelnen Mitgliedern einer Art auftritt, wenn viele den gleichen Tagesrhythmus inne haben – also beispielsweise gleichzeitig auf Nahrungssuche gehen.

Diado fand so heraus, dass es nicht immer günstig ist, wenn alle Mitglieder einer Art einen 24-Stunden-Rhythmus besitzen. Abweichungen sichern sogar das Überleben einer Art. Die durch das Modell vorausgesagte Schwankungen entsprechen in etwa den Beobachtungen in der Natur.

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  • Quellen
Physics News Update
Physical Review Letters 87(4): 048101 (2001)

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