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News: Möglicherweise erweiterter Einsatz von Beta-Interferon

Obwohl die wissenschaftliche Auswertung samt den Daten noch fehlt, zeichnet sich eventuell eine Ausweitung des Anwendungsgebietes für Beta-Interferon 1b in der Behandlung der Multiplen Sklerose ab. Eine europäische Studie an 32 Kliniken zur Therapie einer bestimmten Form der MS (sekundär progredient) brachte offenbar unter der Verwendung des Arzneimittels so signifikante Ergebnisse, daß auch den Kranken, die ursprünglich Placebo erhalten hatten, das echte Medikament angeboten wird.
Bisher wurde Beta-Interferon bei der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose angewendet. Dabei wurde die Rate der jährlich auftretenden Schübe durch die Anwendung des Interferons um rund ein Drittel reduziert. Darauf fußt auch die derzeitige Registrierung des Arzneimittels mit dem Anwendungsgebiet.

In die neue Studie waren 718 Patienten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren mit sekundär progredienter Verlaufsform der Multiplen Sklerose aufgenommen worden. Bei einem Teil der MS-Kranken geht das zunächst schubförmig verlaufende Leiden schließlich in ein Stadium über, in dem sich die Symptome (Bewegungsstörungen, Lähmungen) langsam und beständig verschlechtern. Die Kranken bekamen jeden zweiten Tag acht Millionen Einheiten. Nach zwei Jahren war eine Zwischenauswertung angesetzt. Sie erfolgt jetzt.

Sollten die Resultate in der wissenschaftlichen Auswertung vorliegen, könnte also das Anwendungsgebiet von Beta-Interferon 1b auf Patienten mit der sekundär progredienten MS ausgedehnt werden. Doch dazu müssen erst die Fakten wirklich vorliegen.

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