News: Molekularbiologen rütteln am Stammbaum der grünen Pflanzen
Kathleen Pryer vom Field Museum in Chicago und ihre Kollegen verwendeten morphologische Daten und die Ergebnisse der Sequenzanalysen von vier verschiedenen Genen, um die Verwandtschaftsverhältnisse der heutigen Gefäßpflanzen zu bestimmen (Nature vom 1. Februar 2001). Sie untersuchten 35 Arten aus allen wichtigen Gruppen der Landpflanzen. Die Wissenschaftler konnten alle landbewohnenden Pflanzen in drei Gruppen einteilen: Die erste Gruppe umfasst die Bärlappgewächse (Lycophytina), die sich sehr stark von den anderen beiden Gruppen unterscheidet. Die zweite Gruppe enthält alle Samenpflanzen – sowohl Nacktsamer als auch Bedecktsamer. Und in der dritten Gruppe werden Schachtelhalme, Farne und der altertümliche Gabelblattfarn zusammengefasst. Überraschenderweise ist Psilotum besonders eng mit den Ophioglossidae verwandt – jener Farngruppe, zu der die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) und die Mondraute (Botrychium lunaria) gehören.
"Man kann sagen, dass 99 Prozent aller Gefäßpflanzen den beiden großen Abstammungslinien angehören, deren Evolution seit 400 Millionen Jahren unterschiedlich verlaufen ist", erklärt Kathleen Pryer. "Wenn man diese beiden genetisch verwandten Gruppen als gleich alt ansieht, so hat das auch einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Verständnis von der Entwicklung terrestrischer Ökosysteme."
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