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Im Medizinschrank: Mometason, rezeptfrei gegen Heuschnupfen

Tränende Augen, laufende Nase, Niesanfälle: Mehr als jeder fünfte Mensch in Deutschland hat Heuschnupfen. Mittel mit Mometason können die Allergie lindern.
Kann für Allergien sorgen: die Gemeine Hasel, deren Pollen vor allem zwischen Mitte Februar und Mitte März fliegen.

Tabletten gegen Kopfweh und Magenschmerzen, Salben für Brandwunden und Sportverletzungen – eine ordentliche Hausapotheke ist umfassend ausgestattet. Doch was für Wirkstoffe stecken eigentlich in den Medikamenten? Welche Mittel helfen wirklich, was ist umstritten? Und gibt es vielleicht eine gesündere Alternative? Wir werfen regelmäßig einen Blick auf die Mittel im Medizinschrank. Dieses Mal: Mometason gegen Heuschnupfen.

Wer kauft das?

Tränende Augen, laufende Nase, Niesanfälle: Naht der Frühling, geht es los mit dem Heuschnupfen. Die häufigste Allergie der Welt entwickelt rund jeder sechste Erwachsene, beinahe jedes zehnte Kind ist allergisch gegen Pollen. Je milder das Frühjahr, desto mehr verdienen Apotheken an Allergiemitteln. 17,3 Millionen Packungen kauften Heuschnupfen-Geplagte im ersten Halbjahr 2019. Mometason ist seit 2016 rezeptfrei.

Wie wirkt das und wie gut?

Zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch sollen helfen, die Allergiesymptome zu lindern. Allerdings nicht sofort: Mit jedem Sprühen gelangen rund 50 Mikrogramm Mometasonfuroat auf die Nasenschleimhaut. Das Kortison braucht bei täglicher Anwendung zwei bis drei Tage, um seine Wirkung zu entfalten. Dann unterdrückt es die Überreaktion des Immunsystems und wirkt entzündungshemmend.

Was sind häufige Nebenwirkungen?

Anders als andere Antiallergika macht Mometason nicht müde. Bei jedem zehnten Patienten kommt es aber zu Kopfschmerzen, Halsweh, Nasenbluten oder Geschwüren in der Nase. Als Konservierungsmittel enthalten Nasensprays mit Mometason Benzalkoniumchlorid, das die Schleimhaut reizen kann. Rezeptfreies Mometason ist erst ab 18 Jahren zugelassen.

Was ist die Alternative?

Allergiker können auf ein Arsenal an Medikamenten zurückgreifen, um das Schniefen zu stoppen. Ein Klassiker ist Loratadin, das schon seit dem Jahr 1994 nicht mehr verschreibungspflichtig ist. Das verwandte Desloratadin kam 2001 auf den Markt. Rezeptfreies Levoceterizin macht Mometason seit dem Jahr 2019 Konkurrenz. Nasenspray mit Azelastin gilt ebenfalls als Alternative.

Wann sollte man doch zum Arzt gehen?

Wer bei sich Heuschnupfen befürchtet, sollte das immer von einem Arzt abklären lassen und nicht ohne Diagnose zum Allergiemittel greifen. Eine Fachärztin für Allergologie prüft zum Beispiel per Pricktest, ob und wogegen eine Allergie besteht.

Die perfekte Hausapotheke

  • Hinein sollten auf jeden Fall: sterile Kompressen, Mullbinden, Verbandpäckchen und -watte. Ebenso diverse Pflaster, ein Dreiecktuch und Klammern, um Verbände festzustecken. Zudem ist es sinnvoll, eine Schere, ein Fieberthermometer, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel parat zu haben.
  • Hilfreich sind die Regeln für erste Hilfe und eine Liste mit den wichtigsten Rufnummern (112, ärztlicher und zahnärztlicher Bereitschaftsdienst, Apothekennotdienst). In einer Notsituation vergisst man solche Nummern schnell.
  • Standardmedikamente sind Mittel gegen Herpes, Sodbrennen, Magenschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, Fieber, Halsweh, Kopfschmerzen. Ebenso ratsam: Salben, die Brand- oder Sportverletzungen lindern.
  • Verschreibungspflichtige Arzneien wie zum Beispiel Blutdruckmittel oder Opiate gehören hingegen nicht in die Box.
  • Dunkel, kühl und trocken – so ist der perfekte Ort für die Hausapotheke. Bestenfalls steht sie also im Schlafzimmer oder Flur, nicht im Bad oder in der Küche.
  • Um Kinder zu schützen, sollte die Box abschließbar sein.
  • Für was war das noch gleich? Notizen auf der Verpackung und die Beipackzettel helfen.
  • Und wichtig: Prüfen Sie mindestens einmal im Jahr, ob noch alles drin und haltbar ist.

Alle Teile der Serie finden Sie auf der Sammelseite »Im Medizinschrank«.

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