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Biorhythmus: Menstruation und Mond gehen manchmal synchron

Der Beginn der Monatsblutung kann mit Voll- oder Neumond zusammenfallen. Allerdings geschieht das nur relativ selten und unter besonderen Bedingungen.
Der vollmond geht über einem schneebedeckten Berggrat auf.

Neue Daten erhellen eine seit Langem umstrittene Frage: Es gibt wohl wirklich einen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Menstruationszyklus und dem Mond. Das schließt eine Arbeitsgruppe um die Zoologin und Neurobiologin Charlotte Helfrich-Förster von der Universität Würzburg aus Daten von 22 Frauen, die über Zeiträume von bis zu 32 Jahren Buch über ihre Regelblutung führten. Dabei untersuchte sie den Einfluss der Zykluslänge sowie die Bedeutung dreier um wenige Tage unterschiedlicher Mondrhythmen. Es zeigte sich tatsächlich eine Entsprechung zwischen dem Zeitpunkt des Beginns der Monatsblutung und den Mondphasen, berichtet das Team nun in »Science Advances«. Allerdings währt eine solche synchrone Phase in den meisten Fällen relativ kurz und tritt nur unter besonderen Bedingungen auf.

Entscheidend sei dabei die Zykluslänge, heißt es in der Veröffentlichung. Nur wenn der Menstruationszyklus länger als 27 Tage dauerte, blieb er für eine Weile entweder mit Vollmond oder Neumond synchron, zeigen die Aufzeichnungen. Das deckt sich mit den Ergebnissen früherer Studien, in denen bevorzugt bei Frauen mit einer solchen Zykluslänge eine derartige Beziehung auftaucht. Zugleich stellte das Team fest, dass Schwangerschaften bei einer Zykluslänge entsprechend dem synodischen Monat von 29,5 Tagen wahrscheinlicher waren.

Dabei spielt wohl auch die Schwerkraft eine Rolle – selbst wenn das Mondlicht laut der Auswertung der Forscherinnen der wichtigste Zeitgeber ist. Neben dem synodischen Monat, also der Zeit von Vollmond zu Vollmond, betrachtete das Team ebenso den so genannten tropischen Monat und den anomalistischen Monat. Diese hängen mit der Neigung und der Exzentrizität der Mondbahn zusammen und kennzeichnen zyklische Schwankungen in der Mondschwerkraft. Wie das Team um Helfrich-Förster schreibt, war ein Zusammenhang zwischen Mond und Menstruation besonders oft in jenen Jahren zu beobachten, in denen Sonne, Mond und Erde immer gerade dann auf ungefähr einer Linie lagen, wenn der Mond der Erde am nächsten war. Das war in den Jahren 1961, 1979, 1997, und 2015 der Fall.

Allerdings ist der Einfluss des Mondes auf den Menstruationszyklus insgesamt eher schwach, auch in den Daten dieser Studie. Die meiste Zeit begann die Monatsblutung bei den untersuchten Frauen keineswegs mondsynchron, schon weil die Periodendauer meist zu weit von den 29,5 Tagen des synodischen Monats entfernt ist. Wie die Arbeitsgruppe um Helfrich-Förster berichtet, wird der Menstruationszyklus nicht nur mit dem Alter kürzer, sondern auch durch den Einfluss von Kunstlicht. Einst, mutmaßen die Forscherinnen deswegen, sei der menschliche Zyklus tatsächlich an den Mond gekoppelt gewesen – dieser Zusammenhang sei durch den modernen Lebensstil aber verloren gegangen.

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