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Mondforschung: Chang’e-3: Landung ist geglückt

Chinas Mondrover namens Jadehase

Update 2, 14.12.2013, 22:25 Uhr:

Gegen 22 Uhr MEZ setzte der Transfermechanismus von Chang'e-3 den Rover auf der Mondoberfläche ab.

Yutu ist auf der Mondoberfläche | Gut neun Stunden nach dem Aufsetzen von Chang'e-3 auf dem Mond wurde der Rover Yutu, chinesisch für Jadehase, von seiner Stauposition auf der Sonde herunter gehoben. Er rollte sofort mit eigenem Antrieb von der Rampe auf den Mondboden.

Erneut große Freude im chinesischen Kontrollzentrum: Der Transfermechanismus hob "Yutu", den Jadehasen, auf die Mondoberfläche. Yutu setzte sich sofort in Bewegung und rollte von seiner Rampe auf den Mondboden. Eine Animation zeigt den Vorgang. Weitere Animationen gibt es auf der Planetary.org-Blogseite von Emily Lakdawalla. Siehe auch ihren Aufsatz Dem Mond unter die Haut geblickt im neuen SuW-Heft.

Update 1, 14.12.2013, 14:15 Uhr:

Um 14:11 Uhr MEZ landete Chang'e-3 erfolgreich auf dem Mond.

chinesisches Kontrollzentrum | Im chinesischen Kontrollzentrum herrscht große Freude: Chinas dritte Mondsonde Chnag'e-3 setzte erfolgreich auf der Mondoberfläche auf.

Riesige Freude im chinesischen Kontrollzentrum: Eine Bilderbuchlandung gelang den Missionskontrolleuren am 14. Dezember 2013. Um 14:11:18,695 Uhr MEZ setzte Chang'e-3 erfolgreich auf der Oberfläche des Mondes auf. Damit gelang nach mehreren Jahrzehnten erstmals wieder eine Landemission zu unserem Trabanten.

Als nächster Schritt soll nun der mobile Rover "Yutu", chinesisch für Jadehase, von der Landesonde auf die Mondoberfläche rollen.

Chang'e-3 ist auf dem Mond | Um 14:11 Uhr MEZ am 14. Dezember 2013 setzte die chinesische Mondsonde erfolgreich auf der Oberfläche des Erdtrabanten auf.

Chang’e-3: Landung steht bevor

Der Jadehase | Chinas Mondrover bekommt auf alle Fälle schon eine Anerkennung für den nettesten Namen: Jadehase, chinesisch: Yutu. Das Gefährt nimmt die Mondoberfläche genauer in Augenschein und knipst neue Bilder.

Derzeit scheint alles klar zu sein für eine weiche Landung der chinesischen Mondsonde Chang’e-3 am 14. Dezember 2013. Die Sonde wird im Sinus Iridum, der Regenbogenbucht am Nordrand des riesigen Mare Imbrium (Regenmeer) auf der Mondvorderseite niedergehen. Die Landung soll zwischen 16:22 und 16:35 Uhr MEZ erfolgen. (Update: Die Landung ist chinesichen Medien zufolge zwei Stunden vorgezogen und kann bereits gegen 14:40 Uhr MEZ erfolgen.) Rund sechs Stunden nach dem Aufsetzen soll der kleine Mondrover Yutu von der Muttersonde auf den Mondboden abgestellt werden. Danach werden sich beide Raumfahrzeuge ausgiebig fotografieren. Die Hauptsonde ist nach der chinesischen Prinzessin Chang'e benannt, die der Sage nach auf den Mond versetzt wurde. Ihr ständiger Begleiter ist Yutu, der Jadehase, nun der Namenspatron für den Rover.

Chang'e-3 startete am 1. Dezember 2013 um 18:30 Uhr MEZ vom chinesischen Weltraumbahnhof Xichang im Westen Chinas. Bei dem Start fielen Teile der ersten Stufe und der Nutzlastschutzhülle auf chinesische Siedlungen, richteten aber nur geringe Sachschäden an. Am 6. Dezember war Chang’e-3 mit einem rund sechsminütigen Schubmanöver in eine kreisförmige Umlaufbahn um den Erdtrabanten in einer Höhe von 100 Kilometern eingetreten. Vier Tage später führte die Sonde über der Rückseite des Mondes ein Schubmanöver durch, nachdem sie sich auf einer elliptischen Bahn mit einem mondnächsten Punkt in 15 Kilometer Höhe befand. Auf dieser Bahn bewegte sich Chang'e-3 rund vier Tage, um in eine optimale Ausgangsposition für die Landung zu kommen.

Die Landung selbst soll durch ein etwa zwölfminütiges Schubmanöver des Hauptantriebs von Chang’e-3 erfolgen. Es sorgt für den eigentlichen Abstieg zur Mondoberfläche. Etwa 100 Meter über dem Boden geht die Sonde kurzzeitig in einen Schwebeflug über, während der Bordcomputer mittels Bildern einer Abstiegskamera und Radar die Lage in der Landezone sondiert und automatisch Hindernissen ausweicht. Dabei nähert sich Chang'e-3 stetig der Mondoberfläche. In etwa 1,5 Meter Höhe wird das Triebwerk abgeschaltet und die Sonde setzt im freien Fall auf der Oberfläche auf. Rund fünf Stunden danach soll der Mondrover Yutu auf der Oberfläche abgesetzt werden. Mittels eines komplexen Mechanismus wird das rund 140 Kilogramm schwere Fahrzeug in einer rund zweistündigen Prozedur auf die Mondoberfläche gebracht. Wenn dies gelingt, werden sich beide Sonden ausgiebig fotografieren. Sollte die Landung von Chang’e-3 erfolgreich sein und Yutu seine sechs Räder auf die Mondoberfläche senken, dann wäre der Rover das sechste Fahrzeug auf dem Erdtrabanten. Bislang befinden sich dort die beiden russischen Sonden Lunochod-1 und -2 sowie die drei Lunar Roving Vehicles der Apollo-Missionen 15, 16 und 17. Sie alle wurden im Zeitraum zwischen 1970 und 1973 auf den Mond gebracht.

Yutu soll etwa 90 Tage, also rund drei Mondtage, auf dem Erdtrabanten aktiv sein und bis zu zehn Kilometer auf seiner Oberfläche zurücklegen. Der Rover erinnert in Größe und Ausstattung an die beiden US-Marsrover Spirit und Opportunity, die im Januar 2004 auf dem Roten Planeten landeten. Yutu ist wie diese mit mehreren Kameras ausgerüstet, an einem Roboterarm befinden sich eine Gesteinsfräse, eine hochauflösende Mikroskopkamera und ein Alpha-Protonen-Spektrometer zur Gesteinsanalyse. Die Energieversorgung ist durch Solarzellen für den Betrieb im Sonnenlicht und durch Batterien sowie Radioisotopen-Heizelementen für die Ruhephasen während der rund 14 Tage langen Mondnächte realisiert. Auch die eigentliche Landesonde ist mit wissenschaftlichen Geräten ausgestattet, unter anderem mit einem Ultraviolettteleskop zur Beobachtung des Weltalls und der Plasmasphäre der Erde. Sie soll ebenfalls mehrere Wochen aktiv sein. Man darf gespannt sein, wann die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA die ersten Bilder von Chang’e-3 präsentiert.

  • Quellen
CNSA / ESA / Planetary Society

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