Raumfahrtgeschichte: Mondsonde LRO macht Detailaufnahmen der Apollo-Landeplätze
Seit mehr als zwei Jahren umrundet die US-Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) den Erdtrabanten und hat mittlerweile einen Großteil der Mondoberfläche in nie dagewesenem Detail fotografiert. Nun da die Primäraufgabe von LRO weitgehend erfüllt ist, machen sich die Missionskontrolleure daran, mittels Spezialmanövern besondere Bilder der Mondoberfläche zu generieren.
Für den Zeitraum zwischen dem 14. und dem 19. August 2011 möchten sie die Landeplätze der sechs erfolgreichen Mondmissionen des Apollo-Programms ablichten, die sich im Zeitraum von 1969 bis 1972 ereigneten. Dafür zündeten die Missionskontrolleure die Steuerdüsen von LRO, um die Sonde auf eine elliptische Bahn zu bringen, die sie bis auf 20 Kilometer an die Mondoberfläche heranführt.
Die Bahnmanöver sind so gewählt, dass der mondnächste Punkt in der Nähe eines der Landeplätze liegt. Dadurch wird es der hochauflösenden Kamera LROC an Bord der Sonde möglich sein, Bilder mit einer vierfach höheren Auflösung als bislang abzulichten. Schon im Jahr 2009 erregte LRO Aufsehen, als er die Landestufen der Lunar Modules, der Mondlandefähren, ablichtete. Die Aufnahmen erreichten seinerzeit eine maximale Auflösung von bis zu 30 Zentimetern pro Bildpunkt. auf den neuen Bildern sollte es dagegen möglich sein, einzelne Stiefelabdrücke der Astronauten und zurückgelassene Gegenstände zu sehen.
Seit seiner Ankunft in der Mondumlaufbahn im Juni 2009 hat LRO rund 400 Gigabit an Daten pro Tag zur Erde gefunkt und 371 000 hochaufgelöste Bilder der Telekamera übermittelt. Die Weitwinkelkamera lieferte zusätzlich noch 160 000 Aufnahmen. Bislang hat die Weitwinkelkamera die gesamte Mondoberfläche 20-mal erfasst und die Aufnahmen der Telekamera decken rund 20 Prozent der Mondoberfläche ab. Ziel der LRO-Mission ist die Erfassung der gesamten Mondoberfläche mit einer Auflösung zwischen einem halben Meter und zwei Metern.
Tilmann Althaus
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