Mikrobiologie: Moosbeerensaft distanziert Bakterien von Körperwand
Chemieingenieure des Worchester Polytechnic Institutes glauben beantworten zu können, warum der Saft der amerikanischen Moosbeere (Vaccinium macrocarpon) gegen Harnwegsinfektionen wirkt. Diese gesundheitsfördernde Eigenschaft der Cranberry war bislang zwar in einigen Studien nachgewiesen worden, der zu Grunde liegende Mechanismus bislang aber nicht verstanden. Offenbar, so nun Terri Camenaso und ihr Team, verändere der Saft die Oberflächeneigenschaften von Bakterienanhängseln, die für eine Kontaktaufnahme zwischen Keim und Harnwegtrakt notwendig sind.
Dies ermittelten die Forscher in Experimenten, bei denen sie E.-coli-Bakterien mit Fimbrien – langen, der Anheftung an Substrate dienenden Keimanhängen –, mit Wandzellen des Urogenitaltraktes und verschieden konzentrierten Saftproben mischten und dann analysierten, wie effektiv die Bakterien an die Zellen andocken. Wie sich zeigte, erhöhte sich die für ein Anheften physikalisch aufzuwendende Energiemenge drastisch, sobald Moosbeerensaft zugesetzt wurde. Wahrscheinlich verändert der Beerensaft die exponierten Oberflächen der Fibrienproteine, so die Wissenschaftler. Bakterien ohne Fibrien seien dagegen nicht betroffen.
Der Prozess sei reversibel, bemerken die Forscher: Nach Entfernen des Saftes würden die Keime sich schnell wieder an die Harnwegswandzellen anheften können. Demnach wirkten die Saftinhaltsstoffe zwar gut und auch selektiv auf fibrientragende potenzielle Krankheitserreger, ein dauerhafter Schutz sei aber nur bei stetem Konsum des Saftes zu erwarten. (jo)
Dies ermittelten die Forscher in Experimenten, bei denen sie E.-coli-Bakterien mit Fimbrien – langen, der Anheftung an Substrate dienenden Keimanhängen –, mit Wandzellen des Urogenitaltraktes und verschieden konzentrierten Saftproben mischten und dann analysierten, wie effektiv die Bakterien an die Zellen andocken. Wie sich zeigte, erhöhte sich die für ein Anheften physikalisch aufzuwendende Energiemenge drastisch, sobald Moosbeerensaft zugesetzt wurde. Wahrscheinlich verändert der Beerensaft die exponierten Oberflächen der Fibrienproteine, so die Wissenschaftler. Bakterien ohne Fibrien seien dagegen nicht betroffen.
Der Prozess sei reversibel, bemerken die Forscher: Nach Entfernen des Saftes würden die Keime sich schnell wieder an die Harnwegswandzellen anheften können. Demnach wirkten die Saftinhaltsstoffe zwar gut und auch selektiv auf fibrientragende potenzielle Krankheitserreger, ein dauerhafter Schutz sei aber nur bei stetem Konsum des Saftes zu erwarten. (jo)
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