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Multiresistente Keime: MRSA bildet in Haushalten eigenständige Populationen

Der Erreger MRSA kann sich jahrelang in Haushalten festsetzen und dort eigenständige Populationen bilden. Ein Reservoir für seine Verbreitung?

Stämme des multiresistenten Erregers MRSA können sich jahrelang in Haushalten festsetzen und eine eigenständige Evolution durchmachen. Anhand von Bakterienproben von 1162 Individuen verfolgten Wissenschaftler um Michael David von der University of Chicago, wie sich die Keime in so einer Mikroumgebung entwickeln. Dabei konnten sie zeigen, dass die Mitglieder eines Haushalts MRSA-Keime trugen, die alle von einer einzigen Kultur abstammen. Die Forscher sehen ihre Ergebnisse als Beleg dafür, dass die Haushalte Infizierter über sehr lange Zeit als Reservoir für die Keime dienen und so einen wichtigen Anteil an ihrer Verbreitung haben.

Von den 1162 untersuchten US-Amerikanern hatten 350 eine Hautinfektion mit MRSA, die restlichen 812 Personen sind Angehörige oder leben mit den Infizierten zusammen. Wie David und sein Team zeigten, ist die Hälfte der Angehörigen ebenfalls mit MRSA besiedelt – und zwar mit einem Stamm, der von dem des ursprünglichen Patienten abstammt. Im Zuge dieser Kolonisierung hatten sie die Gelegenheit, zufällige genetische Mutationen und sogar zusätzliches Erbgut von außen anzusammeln. Eine statistische Analyse ergab, dass die Stämme zwischen zwei und über acht Jahren in den Haushalten kursierten. Um die Verbreitung von MRSA zu verlangsamen, muss man deswegen, so die Forscher, möglicherweise auch Angehörige in die Behandlung einbeziehen.

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