Paläoklimatologie: Mückenlarven bestätigen Schwankungen des Golfstroms
Anhand von Isotopen-Analysen und den verschiedenen Zuckmückenlarven-Gesellschaften in Seesedimenten konnten Forscher in Großbritannien zwei abrupte und kurzfristige Abkühlungsereignisse vor 9350 und 8380 Jahren feststellen. Die Forscher um Jim Marshall von der Universität Liverpool führen diese auf einen durch Süßwassereinstrom abgeschwächten Golfstrom zurück.
Die wasserlebenden Larven mancher Zuckmücken (Chironomidae) tolerieren nur ein sehr enges Temperaturspektrum und können daher als Anzeiger für diesen Umweltfaktor dienen. Da sich ihre Kopfkapseln zudem massenhaft sehr gut in Seesedimenten erhalten, erlauben sie auch Rückschlüsse auf vergangene Verhältnisse. So demonstrierten die nacheiszeitlichen Funde aus Hawes Water in Nordwest-England um 1,6 Grad Celsius niedrigere sommerliche Durchschnittstemperaturen, die für 50 respektive 150 Jahre anhielten.
Die Isotopen-Analysen wiesen auf Veränderungen im Niederschlagsgeschehen hin, die als Folge eines abgekühlten und mit Süßwasser angereicherten Oberflächenwassers des Nordost-Atlantik interpretiert werden, ausgelöst durch abschmelzende Gletscher. Spuren der Abkühlungsereignisse zeigen sich auch in Eisbohrkernen aus Grönland. Demnach sei es zu Störungen in der thermohalinen Zirkulation und dadurch zu einem abgeschwächten Wärmetransport durch den Golfstrom gekommen, so die Wissenschaftler. Ein Effekt, den manche auch im Rahmen des Klimawandels fürchten. (af)
Die wasserlebenden Larven mancher Zuckmücken (Chironomidae) tolerieren nur ein sehr enges Temperaturspektrum und können daher als Anzeiger für diesen Umweltfaktor dienen. Da sich ihre Kopfkapseln zudem massenhaft sehr gut in Seesedimenten erhalten, erlauben sie auch Rückschlüsse auf vergangene Verhältnisse. So demonstrierten die nacheiszeitlichen Funde aus Hawes Water in Nordwest-England um 1,6 Grad Celsius niedrigere sommerliche Durchschnittstemperaturen, die für 50 respektive 150 Jahre anhielten.
Die Isotopen-Analysen wiesen auf Veränderungen im Niederschlagsgeschehen hin, die als Folge eines abgekühlten und mit Süßwasser angereicherten Oberflächenwassers des Nordost-Atlantik interpretiert werden, ausgelöst durch abschmelzende Gletscher. Spuren der Abkühlungsereignisse zeigen sich auch in Eisbohrkernen aus Grönland. Demnach sei es zu Störungen in der thermohalinen Zirkulation und dadurch zu einem abgeschwächten Wärmetransport durch den Golfstrom gekommen, so die Wissenschaftler. Ein Effekt, den manche auch im Rahmen des Klimawandels fürchten. (af)
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