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Altägyptisches Schummelpaket: Mumie enthält ganze Krokodilfamilie

Im Röntgenscan zeigt sich: Die 2400 Jahre alte Tiermumie ist nicht das, was sie zu sein scheint. Gingen den Ägyptern die Krokodile aus?
Der Scan zeigt eines der juvenilen Krokodile in rot samt der daneben angeordneten Babys in blau.

Eine Überraschung erlebte ein Wissenschaftlerteam des niederländischen Nationalen Museums für Altertümer bei der Untersuchung einer ägyptischen Krokodilmumie. An der Seite zweier bereits bekannter Krokodile fand die Arbeitsgruppe während eines computertomografischen Routinescans in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Visualisierungsspezialisten Interspectral zusätzlich noch etwa ein Dutzend Babykrokodile. Der Fund sei völlig unerwartet, weil die etwa 2400 Jahre alte Mumie zuvor schon einmal gescannt wurde, ließ das ägyptologische Institut des Museums verlauten. Weltweit gebe es nur sehr wenige vergleichbare Stücke. Die Mumie samt ihrer dreidimensionalen Scans wird in einem neuen Saal im ägyptologischen Institut des Museums ausgestellt.

Bereits bei der ersten Röntgenuntersuchung der drei Meter langen Mumie im Jahr 1996 zeigte sich, dass unter den Leinenwicklungen nicht alles ist, wie es zu sein scheint. Statt eines großen Krokodils fanden die Fachleute zwei Jungtiere, die sorgfältig mit Stäben und anderen Materialien in die Form eines großen Tieres gebracht wurden. Damals vermutete das Museumsteam, dass die Priester einfach kein hinreichend großes Tier für ein notwendiges Opferritual auftreiben konnten und deswegen ein bisschen schummeln mussten – vermutlich sind die Babykrokodile eine zusätzliche Dreingabe. Zur Zeit des Krokodilopfers war die Blütezeit Ägyptens längst vorbei, immer wieder wurde das Land von persischen Satrapen regiert. Ob die Wirren dieser Periode zum vermuteten Mangel an Krokodilen beitrugen, ist jedoch unbekannt.

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