Italien: Mumien in Dorfkirche entdeckt
Auf ein Massengrab stießen Forscher in einer norditalienischen Kirchenkrypta aus dem 16. Jahrhundert. Das Erstaunliche daran: Rund ein Drittel der 281 Körper hatte sich durch natürliche Mumifizierung außergewöhnlich gut erhalten.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde der unterirdische Raum als Grablege genutzt. Wie die Archäologen nun erkannten, ließ man im 18. Jahrhundert die Toten einfach durch eine Luke in die Krypta hinabfallen. Möglicherweise grassierte damals eine Seuche, deren Opfer man sich auf diese Weise entledigte.
Katharina Bolle
In der Gruft von Roccapelago waren Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge bestattet worden, so die Archäologen von der Soprintendenza per i Beni Archeologici dell’Emilia-Romagna in Bologna. Deren grobe Gewänder aus Wolle und Leinen legen nahe, dass es sich bei den Toten um einfache Leute gehandelt hatte. Abnutzungsspuren an den Skeletten zeigen zudem, dass sie zu Lebzeiten harte Arbeiten verrichteten. Die Archäologen um Donato Labate entdeckten auch einige Habseligkeiten der Verstorbenen wie Medaillen, Kruzifixe und Rosenkränze.
Die Mumifizierung kam wahrscheinlich durch die extreme Trockenheit in der Krypta zustande, die durch zwei Öffnungen im Mauerwerk ständig belüftet war.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde der unterirdische Raum als Grablege genutzt. Wie die Archäologen nun erkannten, ließ man im 18. Jahrhundert die Toten einfach durch eine Luke in die Krypta hinabfallen. Möglicherweise grassierte damals eine Seuche, deren Opfer man sich auf diese Weise entledigte.
Katharina Bolle
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben