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Ägypten: Mumienkrüge von Ramses II. entzaubert

Vier mit dem Namen Ramses II. beschriftete Krüge, in denen angeblich die einbalsamierten inneren Organe des Pharaos aufbewahrt wurden, stellten sich jetzt als Behälter für Salben heraus. Damit wurden die seit 1905 im Louvre ausgestellten Fundstücke aus blauer Fayence knapp einhundert Jahre lang falsch etikettiert.

Untersuchungen ihres Inhalts und der Verkrustungen an den Gefäßwänden verrieten jetzt den eigentlichen Verwendungszweck der Vasen: Sie seien einst mit einer Substanz aus Dufthölzern und Schweinefett gefüllt gewesen, erklärt der Leiter des Forscherteams Jacques Connan von der Université Louis Pasteur in Straßburg. Duftende Salben und Rauchwaren spielten eine wichtige Rolle bei altägyptischen Ritualen. Sie könnten daher möglicherweise aus einem von Ramses gebauten Tempel stammen.

Radiokarbon-Datierungen zeigten überdies, dass ihr Inhalt mit einem Alter von 3030 Jahren rund zwei Jahrhunderte jünger ist als der Pharao selbst. Eine Verwendung als so genannte Kanopenkrüge bei der Bestattung Ramses' sei daher auszuschließen, meint Connan.

Im dritten Jahrhundert vor Christus seien die Krüge dann aber doch noch bei Einbalsamierungen zum Einsatz gekommen, so die Forscher. Aus dieser Zeit stammten Überreste von Pistazienharz, mit dem damals auch Organe konserviert worden seien. In der Tat enthielten die Gefäße ursprünglich bei Einlieferung in das Museum noch Päckchen aus organischem Material, das aber mittlerweile verschwunden sei.

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