Paläontologie: Muschelkost bei Meeresschildkröten der Kreidezeit
Im Bauchraum von Notochelone-Exemplaren, die zu einer ausgestorbenen Gruppe von Meeresschildkröten gehören, haben Forscher Überreste von Muschelschalen entdeckt. Sie ähneln jenen in Koprolithen, die schon früher in diesen kreidezeitlichen Ablagerungen der Toolebuc-Formation in Australien gefunden wurden. Auch diese stammten damit offenbar von den Schildkröten, erklärt Benjamin Kear vom South Australian Museum.
Über die Fressgewohnheiten früher Schildkröten ist nur wenig bekannt. Meist wird ihr Beutespektrum von heutigen Verwandten abgeleitet. So gelten die Echten Meeresschildkröten (Cheloniidae) als Pflanzen- oder Allesfresser, die Lederschildkröten (Dermochelydae) hingegen als spezialisierte Quallenjäger. Über die Nahrung der ausgestorbenen Familie der Protostegidae, zu denen Notochelone zählt, war bislang jedoch nichts bekannt.
Über die Fressgewohnheiten früher Schildkröten ist nur wenig bekannt. Meist wird ihr Beutespektrum von heutigen Verwandten abgeleitet. So gelten die Echten Meeresschildkröten (Cheloniidae) als Pflanzen- oder Allesfresser, die Lederschildkröten (Dermochelydae) hingegen als spezialisierte Quallenjäger. Über die Nahrung der ausgestorbenen Familie der Protostegidae, zu denen Notochelone zählt, war bislang jedoch nichts bekannt.
Die Tiere besitzen einen kräftigen Schädelbau und speziell geformte Vorderflossen, die ein schnelles Schwimmen, aber kein Tauchen fördern. Daher vermuteten Forscher bisher, Protostegidae wie Notochelone würden freischwimmende Beute mit harten Schalen wie Ammoniten fressen. Die in den Koprolithen und nun auch im Bauchraum in regelrechten Schichten gefundenen Muschelschalen gehören aber zur Fauna des Meeresbodens. Die Bruchstücke sind etwa fünf bis zwanzig Millimeter groß, bis zu vier Millimeter dick und kaum von Magensäure angegriffen. Offenbar tauchten manche Vertreter also doch zum Boden – wobei das damalige Meeresbecken flacher als hundert Meter war.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.