Geochemie: Muscheln als Wegweiser für Tiefsee-Erze
Eine wahre Perle für die Wissenschaft enthalten Muscheln aus der Tiefsee. Die Schalentiere leben in unmittelbarer Umgebung von Tiefseequellen, deren heiße Lösungen eine ganze Bandbreite von Nährstoffen aus dem Erdinneren befördern. Unter anderem bilden diese hydrothermalen Schlote auch den Ursprung versteckter Erzvorkommen am Meeresboden, deren aufwändige Erkundung jetzt ein neues Verfahren vereinfachen könnte. Andrea Koschinsky von der Jacobs University in Bremen nutzte dazu Tiefseemuscheln der Gattung Bathymodiolus als Indikatoren für die Erzvorkommen am Meeresboden.
Einen besonderen Fokus legte Koschinsky auf das Seltene-Erden-Element Europium. Es liegt ab Temperaturen von über 200 Grad Celsius in den hydrothermalen Quellen in ungewöhnlich hohen Konzentrationen vor und tritt bei diesen Temperaturen vergesellschaftet mit Metallen wie Blei, Kupfer und Zink auf. Diese sind in den heißen Fluiden gelöst und fällen, wenn sie auf das kalte Meerwasser treffen, rund um die Quelle aus. Um die Schlote herum bilden sich damit große Erzvorkommen. Erhöhte Gehalte von Europium in fossilen Muschelschalen würden diese Lagerstätten aufzeigen, selbst dann wenn die heißen Schlote der Hydrothermalquellen bereits seit mehreren Millionen Jahren erkaltet sind, so die Forscherin. "Mit dieser Methodik können wir auch Erzvorkommen nachweisen, die hunderte Meter unter dem Meeresboden liegen und schwer auffindbar sind", resümiert Koschinsky. (sh)
Die Bathymodiolus-Muscheln leben in Hydrothermalfeldern im Atlantik in bis zu 3000 Metern Tiefe. Die Muscheln versorgen sich im Abyssal mit Nährstoffe aus den heißen Fluiden der schwarzen Raucher. Dabei nehmen sie über das Wasser auch Seltene Erden aus der Quelle auf und bilden so im Kalk ihrer Schalen ein Archiv über deren Gehalt und Zusammensetzung.
Einen besonderen Fokus legte Koschinsky auf das Seltene-Erden-Element Europium. Es liegt ab Temperaturen von über 200 Grad Celsius in den hydrothermalen Quellen in ungewöhnlich hohen Konzentrationen vor und tritt bei diesen Temperaturen vergesellschaftet mit Metallen wie Blei, Kupfer und Zink auf. Diese sind in den heißen Fluiden gelöst und fällen, wenn sie auf das kalte Meerwasser treffen, rund um die Quelle aus. Um die Schlote herum bilden sich damit große Erzvorkommen. Erhöhte Gehalte von Europium in fossilen Muschelschalen würden diese Lagerstätten aufzeigen, selbst dann wenn die heißen Schlote der Hydrothermalquellen bereits seit mehreren Millionen Jahren erkaltet sind, so die Forscherin. "Mit dieser Methodik können wir auch Erzvorkommen nachweisen, die hunderte Meter unter dem Meeresboden liegen und schwer auffindbar sind", resümiert Koschinsky. (sh)
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