Verhaltensforschung: Musikalische Mäuse
Sucht eine männliche Maus eine Partnerin, pfeift sie Tonfolgen in Ultraschallfrequenz. Um dies näher zu untersuchen, setzten Wissenschaftler um Erich Jarvis von der Tulane University in New Orleans zwei Mäuseriche gemeinsam in einen Käfig, wo sie alsdann um ein weibliches Tier balzten. Siehe da: Verschmähte das Weibchen einen der Mäusemänner, glich dieser die Tonhöhe seines Fiepens immer mehr der des erfolgreichen Artgenossen an.
Bisher sprach man nur Vögeln, Menschen und einer kleinen Gruppe von Säugetieren wie Delfinen oder Fledermäusen eine gewisse Musikalität zu. Wie die US-Forscher herausfanden, können auch Mäuse ansatzweise neue Melodien lernen. Anschließend verglichen die Wissenschaftler die Gehirne von normalen Mäusen mit Nagern, die keinen Ton von sich gaben, sowie von tauben Artgenossen. Dabei zeigte sich, dass vor allem eine Verbindung zwischen motorischem Kortex und tiefer liegenden Hirnstrukturen wie dem Thalamus und dem Striatum die "Gesänge" der Mäuseriche ermöglicht. Diese Verschaltung weisen auch Vögel und andere auditiv lernfähige Tiere auf – allerdings in deutlich komplexerer Form.
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