Popgeschichte: Musiker singen gerne über das Wetter
Ob wir uns über Wärme und Sonnenschein im Freibad freuen oder schweißtreibende Temperaturen im Büro beklagen – das Wetter ist nicht nur während der aktuellen Hitzewelle ein Thema, das viele unserer Konversationen bestimmt. Wie eine Untersuchung von Wissenschaftlern um Sally Brown von der University of Southampton nun zeigt, reden Menschen aber nicht nur mit Vorliebe über das Wetter, sie singen auch gerne drüber. Brown und ihr Team hatten analysiert, wie oft das Thema in den vergangenen Jahrzehnten Einzug in die Unterhaltungsmusik fand, und stießen insgesamt auf 750 Lieder, in denen das Wetter eine bedeutende Rolle spielt.
In den meisten Fällen werden dabei Sonne und Regen besungen, am seltensten geht es – was vermutlich nicht besonders überraschend ist – um Schneestürme. Oft kommen auch gleich mehrere Wetterlagen zur Sprache, manchmal sogar bis zu sechs Stück. Insgesamt, so berichten die Forscher, haben mehr als 900 Sänger und Songschreiber über das Wetter gesungen oder geschrieben, am häufigsten Bob Dylan, gefolgt von John Lennon und Paul McCartney. Dabei dient es manchmal als simple Analogie, andere Male gibt es das Hauptthema eines Liedes wieder. 30 Künstler haben sogar ihre Namen daran angelehnt, wie etwa die schottische Popband Wet Wet Wet oder The Weather Girls.
Inspirieren ließen viele Musiker sich offenbar von aktuellen meteorologischen Ereignissen, wie die Auswertung von Brown und ihren Kollegen ebenfalls zeigt: So entstanden Lieder, die von schlechtem Wetter handeln, häufiger während der 1950er und 1960er Jahre, als es in den USA tatsächlich vergleichsweise stürmisch war.
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