Meeresbiologie: Muskelschwund bei Schlangensternen durch CO2-Anstieg
Die Versauerung der Ozeane durch den ansteigenden Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre beeinträchtigt wider Erwarten nicht das Kalkskelett von Stachelhäutern. Aber es schädigt die Muskulatur der Meerestiere, haben britische Meeresbiologen herausgefunden.
Meeresforscher sind bislang davon ausgegangen, dass kalkhaltige Organismen unmittelbar unter dem Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts zu leiden haben: Das zusätzlich aufgenommene Kohlendioxid steigert den Säuregrad des Meerwassers, wodurch wiederum das Kalkskelett der Tiere angegriffen wird. Klimaforscher schätzen, dass der pH-Wert des Meeres, der zurzeit zwischen 7,8 und 8,2 liegt, durch die Industrialisierung bereits um 0,1 abgesunken ist und bis zum Jahr 2100 weiter auf 7,7 fallen wird.
Hannah Wood und ihre Kollegen vom Plymouth Marine Laboratory haben Exemplare des Fadenförmigen Schlangensterns (Amphiura filiformis) 40 Tage lang unterschiedlichen pH-Werten zwischen 8,0 und 6,8 ausgesetzt. Überraschenderweise stieg dabei der Kalziumgehalt in den Armen des Stachelhäuters an. Ein Kontrollexperiment mit abgetrennten Schlangensternarmen führte dagegen erwartungsgemäß zu niedrigeren Kalziumwerten bei sinkendem pH-Wert.
Gleichzeitig stieg mit zunehmendem Säuregrad der Sauerstoffverbrauch der lebenden Tiere an. Außerdem entdeckten die Forscher, dass sich die Muskulatur der Schlangensterne durch den pH-Wert-Abfall zurückbildete.
Wood und ihre Kollegen vermuten, dass die Schlangensterne die Ansäuerung des Meerwassers kurzfristig kompensieren können, indem sie ihren Stoffwechsel hochfahren und zusätzlich Kalk aufbauen. Dies geht jedoch auf Kosten der Armmuskulatur und schädigt damit die Tiere langfristig.
Durch ihre Grabungsaktivität tragen Schlangensterne maßgeblich zur Durchlüftung und Umwälzung des Meeresbodens bei. Der durch den CO2-Anstieg des Meerwassers ausgelöste Muskelschwund der Stachelhäuter könnte daher, so warnen die Forscher, auch weitere negative Folgen für die Umwelt nach sich ziehen. (aj)
Meeresforscher sind bislang davon ausgegangen, dass kalkhaltige Organismen unmittelbar unter dem Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts zu leiden haben: Das zusätzlich aufgenommene Kohlendioxid steigert den Säuregrad des Meerwassers, wodurch wiederum das Kalkskelett der Tiere angegriffen wird. Klimaforscher schätzen, dass der pH-Wert des Meeres, der zurzeit zwischen 7,8 und 8,2 liegt, durch die Industrialisierung bereits um 0,1 abgesunken ist und bis zum Jahr 2100 weiter auf 7,7 fallen wird.
Hannah Wood und ihre Kollegen vom Plymouth Marine Laboratory haben Exemplare des Fadenförmigen Schlangensterns (Amphiura filiformis) 40 Tage lang unterschiedlichen pH-Werten zwischen 8,0 und 6,8 ausgesetzt. Überraschenderweise stieg dabei der Kalziumgehalt in den Armen des Stachelhäuters an. Ein Kontrollexperiment mit abgetrennten Schlangensternarmen führte dagegen erwartungsgemäß zu niedrigeren Kalziumwerten bei sinkendem pH-Wert.
Gleichzeitig stieg mit zunehmendem Säuregrad der Sauerstoffverbrauch der lebenden Tiere an. Außerdem entdeckten die Forscher, dass sich die Muskulatur der Schlangensterne durch den pH-Wert-Abfall zurückbildete.
Wood und ihre Kollegen vermuten, dass die Schlangensterne die Ansäuerung des Meerwassers kurzfristig kompensieren können, indem sie ihren Stoffwechsel hochfahren und zusätzlich Kalk aufbauen. Dies geht jedoch auf Kosten der Armmuskulatur und schädigt damit die Tiere langfristig.
Durch ihre Grabungsaktivität tragen Schlangensterne maßgeblich zur Durchlüftung und Umwälzung des Meeresbodens bei. Der durch den CO2-Anstieg des Meerwassers ausgelöste Muskelschwund der Stachelhäuter könnte daher, so warnen die Forscher, auch weitere negative Folgen für die Umwelt nach sich ziehen. (aj)
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