Bemannte Raumfahrt: Muss die ISS im November geräumt werden?
Der Absturz des russischen Raumfrachters Progress M-12M am 24. August 2011 könnte ernste Folgen für die Internationale Raumstation ISS haben (wir berichteten). Da der Progress-Frachter mit einer Sojus-U-Trägerrakete gestartet wurde und das Versagen auf die dritte Stufe der Rakete zurückgeht, hat dies auch Folgen für die bemannten Sojus-Raumflüge, die mit einer fast identischen Trägerrakete fliegen. Sollten die Sojus-Raketen nicht bis Mitte November 2011 wieder startbereit sein, so müssten die Astronauten an Bord der ISS die Station verlassen und zur Erde zurückkehren. Dann würde die Station für längere Zeit von der Erde ferngesteuert werden müssen.
Der Grund für den möglichen Abzug der Astronauten sind nicht etwa fehlende Verbrauchsgüter oder Atemluft und Trinkwasser, sondern die zeitlich begrenzte Lebensdauer der Sojus-Raumschiffe im Erdorbit von 200 Tagen. Mitte November läuft nämlich die vom Hersteller gegebene Garantie für einen sicheren Flug der Raumkapseln zurück zur Erde aus. Nach einer längeren Zeit im All könnten beispielsweise Dichtungen von Treibstoffleitungen nicht mehr ganz dicht sein und auch die Bordelektronik hat vielleicht durch den Beschuss mit den Teilchen der kosmischen Strahlung gelitten.
Eigentlich sollte die Hälfte der ISS-Stammbesatzung bereits am 8. September 2011 mit Sojus-TMA-21 zur Erde zurückkehren. Ihre Nachfolge-Besatzung sollte sich dann am 22. September mit Sojus-TMA-22 auf den Weg zur ISS begeben. Nun werden die drei Astronauten mindestens bis Mitte September an Bord der ISS bleiben. Allerdings müssen sie bis zum 19. September 2011 zurückkehren, sonst liegen zur Landezeit die kasachischen Steppen in der Dunkelheit und eine Landung ist somit erst nach dem 26. September möglich. Dann wäre allerdings die Garantiezeit von Sojus-TMA-21 um zehn Tage überschritten.
Wahrscheinlich wird Sojus-TMA-21 Mitte September zurückkehren, allerdings ist noch nicht klar, wann die nächste Mannschaft zur ISS aufbricht. Für den 26. Oktober plante die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos bislang den nächsten Start eines Progress-Raumfrachters, und am 16. November wären die restlichen drei Astronauten der bisherigen ISS-Stammbesatzung zur Erde zurückgekehrt. Ihre Ersatzmannschaft sollte dann am 30. November mit der modernsten Variante der Sojus-Raumschiffe, der Version TMA-M, ins All fliegen.
Nun bleibt abzuwarten, wie schnell die russischen Ingenieure den Grund des Versagens der Sojus-U-Trägerrakete ausfindig machen und für die nächsten Flüge als Gefahrenquelle ausschließen können. Bislang wurde die im Altai-Gebiet niedergegangenen Trümmer noch nicht gefunden. Auswertungen der Datenübertragungen der Rakete deuten nach Angaben von Alexei Kusnetsow, Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, darauf hin, dass der Gasgenerator des Triebwerks der dritten Stufe versagt hat. Er treibt die Pumpen in den Treibstoffleitungen an und sorgt somit für die Einspeisung der Treibstoffe in die Brennkammer. Etwa fünf Minuten nach dem Abheben zeigten die Daten ein Absinken des Brennkammerdrucks in der dritten Stufe an, die darauf hin von ihrem Steuerrrechner abgeschaltet wurde.
Tilmann Althaus
Der Grund für den möglichen Abzug der Astronauten sind nicht etwa fehlende Verbrauchsgüter oder Atemluft und Trinkwasser, sondern die zeitlich begrenzte Lebensdauer der Sojus-Raumschiffe im Erdorbit von 200 Tagen. Mitte November läuft nämlich die vom Hersteller gegebene Garantie für einen sicheren Flug der Raumkapseln zurück zur Erde aus. Nach einer längeren Zeit im All könnten beispielsweise Dichtungen von Treibstoffleitungen nicht mehr ganz dicht sein und auch die Bordelektronik hat vielleicht durch den Beschuss mit den Teilchen der kosmischen Strahlung gelitten.
Eigentlich sollte die Hälfte der ISS-Stammbesatzung bereits am 8. September 2011 mit Sojus-TMA-21 zur Erde zurückkehren. Ihre Nachfolge-Besatzung sollte sich dann am 22. September mit Sojus-TMA-22 auf den Weg zur ISS begeben. Nun werden die drei Astronauten mindestens bis Mitte September an Bord der ISS bleiben. Allerdings müssen sie bis zum 19. September 2011 zurückkehren, sonst liegen zur Landezeit die kasachischen Steppen in der Dunkelheit und eine Landung ist somit erst nach dem 26. September möglich. Dann wäre allerdings die Garantiezeit von Sojus-TMA-21 um zehn Tage überschritten.
Wahrscheinlich wird Sojus-TMA-21 Mitte September zurückkehren, allerdings ist noch nicht klar, wann die nächste Mannschaft zur ISS aufbricht. Für den 26. Oktober plante die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos bislang den nächsten Start eines Progress-Raumfrachters, und am 16. November wären die restlichen drei Astronauten der bisherigen ISS-Stammbesatzung zur Erde zurückgekehrt. Ihre Ersatzmannschaft sollte dann am 30. November mit der modernsten Variante der Sojus-Raumschiffe, der Version TMA-M, ins All fliegen.
Nun bleibt abzuwarten, wie schnell die russischen Ingenieure den Grund des Versagens der Sojus-U-Trägerrakete ausfindig machen und für die nächsten Flüge als Gefahrenquelle ausschließen können. Bislang wurde die im Altai-Gebiet niedergegangenen Trümmer noch nicht gefunden. Auswertungen der Datenübertragungen der Rakete deuten nach Angaben von Alexei Kusnetsow, Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, darauf hin, dass der Gasgenerator des Triebwerks der dritten Stufe versagt hat. Er treibt die Pumpen in den Treibstoffleitungen an und sorgt somit für die Einspeisung der Treibstoffe in die Brennkammer. Etwa fünf Minuten nach dem Abheben zeigten die Daten ein Absinken des Brennkammerdrucks in der dritten Stufe an, die darauf hin von ihrem Steuerrrechner abgeschaltet wurde.
Tilmann Althaus
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