News: Mustermelodien
Um das zu beweisen, erdachten die Wissenschafter eine raffinierte Testanordnung. Sie nahmen als gut bekannte Melodie die ersten vier Takte von 'Eine kleine Nachtmusik' von W. A. Mozart und mischten per Zufall fremde Noten hinein. So wllten sie klären, wie viele solcher 'Störnoten' noch toleriert wurden, bis die Melodie unkenntlich wurde (Nature vom 27. April 2000).
Die Tests wurden mit unterschiedlich langen Sequenzen des Anfangs der bekannten Melodie sowie mit unterschiedlich vielen Störnoten durchgeführt. Als Erfolg galt es, wenn die Versuchsperson noch in 75 Prozent der Fälle die Komposition Mozarts erkannte. Das Ergebnis, das die bisher aufgestellten Vermutungen bestätigte: Je länger die vorgespielte Tonfolge aus der "Kleinen Nachtmusik" war, desto mehr Störungen vertrugen die Testpersonen – und erkannten doch noch die Melodie.
Am besten schnitt allerdings eine Profi-Musikerin unter den Probanden ab. Wie die Wissenschafter berichten, tolerierte sie mehr Störnoten, ihre Resultate schwankten auch weniger, die Misserfolge setzten langsamer ein. "Das weist darauf hin, dass sie den größten Vorteil hatte, wenn man nur eine kleine Zahl von Noten vorspielte – möglicherweise als Folge ihres guten absoluten Gehörs", erklärte Wong.
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