News: Mutterschutz für Wale
Besteht somit überhaupt noch Hoffnung für die Glattwale? – Masami Fujiwara und Hal Caswell von der Woods Hole Oceanographic Institution sagen "ja", und behaupten sogar, dass das bedrohliche Schicksal relativ einfach abgewendet werden kann. Die Wissenschaftler untersuchten verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Populationsgröße der Nordkaper haben könnten. Dazu analysierten sie über 10 000 Walsichtungen seit den 80er Jahren und führten zahlreiche Studien durch, in denen sie Geburten- und Sterberaten manipulierten.
Offensichtlich ging die Geburtenrate der Glattwale in den letzten Jahren deutlich zurück. Während die Mutterwale in den 80ern eine Lebenserwartung von 50 Jahren hatten und sich mindestens sechsmal fortpflanzten, leben sie heute durchschnittlich nur noch 15 Jahre und gebären nur noch maximal zwei Kälber. Um die Population aufrechtzuerhalten, reichen allerdings ein bis zwei Kälber nicht aus. Damit ist die Hauptursache für den Rückgang der Spezies wohl darauf zurückzuführen, dass die meisten Glattwalmütter sterben, bevor sie sich ein zweites Mal fortgepflanzt haben.
Die Forscher behaupten darüber hinaus, dass die Rettung von zwei – oder idealerweise drei – zusätzlichen Glattwalmüttern pro Jahr die ganze Population vor dem Aussterben bewahren könnte. Maßnahmen zum Schutz der Wale könnten somit ganz gezielt getroffen werden. So sollten die Schifffahrt und die Fischerei besonders in der Wal-Kinderstube vor der Südostküste Nordamerikas Rücksicht auf die bedrohte Tierart nehmen. Denn Mutterwale sind durch diese menschlichen Bedrohungen sehr viel gefährdeter als andere erwachsene Wale, da sie sich mit ihrem Nachwuchs näher an der Küste und häufig an der Oberfläche des Wassers aufhalten.
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