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Schnabelwale: Mysteriöse Walart erstmals gesichtet

Bahamonde-Schnabelwal

Der Bahamonde-Schnabelwal (Mesoplodon traversii) gilt als die seltenste Walart der Welt. Lediglich drei Knochenfunde über einen Zeitraum von 140 Jahren machten ihn zu einem zwar theoretisch existierenden Vertreter der Schnabelwalfamilie, der lebend aber noch nie gesehen worden war. Nun stellen sich zwei im Dezember 2010 an der Küste Neuseelands gestrandete Wale als Sensationsfund heraus: Bei den Exemplaren handelt es sich nicht, wie gedacht, um relativ häufige Vertreter der Gray-Zweizahnwale, sondern tatsächlich um zwei der mysteriösen Bahamonde-Schnabelwale.

Gestrandeter Wal | Eines der im Dezember 2010 gestrandeten Bahamonde-Schnabelwal-Exemplare. Häufig ist Wissenschaftlern eine genaue Untersuchung einiger seltener Walarten erst möglich, wenn diese stranden.

Die damals gestrandeten Exemplare, ein über fünf Meter langes Muttertier sowie ihr männliches Kalb, waren einer DNA-Analyse unterzogen worden, die gegenwärtig im Rahmen eines Datensammlungsprogramms routinemäßig bei allen Schnabelwalen durchgeführt wird. Kirsten Thompson von der University of Auckland und ihr Team haben die seinerzeit gewonnenen Erbgutproben nun mit DNA aus früheren Knochenfunden verglichen. So konnten die Forscher die Exemplare eindeutig zur Art der Bahamonde-Schnabelwale zuordnen.

Thompson und ihr Team vermuten, dass der Bahamonde-Schnabelwal in den gewaltigen Tiefen des Pazifischen Ozeans lebt und stirbt, ohne sich zwischenzeitlich in Küstennähe zu begeben. Dies könnte erklären, warum die doch recht großen Meeressäuger bislang nie lebend gesichtet wurden.

Über das Leben der Familie der Schnabelwale ist allerdings generell nur wenig bekannt. 21 verschiedene Arten haben Wissenschaftler bis heute identifiziert – viele davon auf Basis von nur wenigen Sichtungen oder Funden. Schnabelwale gelten als besonders tief tauchende Meeressäuger, die nur selten an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen müssen. Da sich die verschiedenen Arten äußerlich oft sehr ähneln, gleichzeitig aber einzelne Individuen stark unterscheiden können, lassen sie sich nur schwer anhand von optischen Merkmalen klassifizieren.

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