Kosmologie: Mysteriöser Stern meldet sich nach zehn Jahren wieder
Bislang kennen Astronomen nur vier Exemplare vom Typ des Sterns XTE J1810–197: ein Magnetar mit extrem intensivem Magnetfeld, der Radiowellen aussendet. Doch zum Missfallen der Wissenschaftler endete vor etwas über zehn Jahren die Aktivität des Sterns aus unbekannten Gründen – bis zum Dezember 2018, als wieder Signale des Magnetars aufgezeichnet wurden. Das berichten Lina Levin von der University of Manchester und ihr Team nun auf dem Preprint-Server arXiv.
Magnetare sind extrem kompakte und dichte Neutronensterne, deren Magnetfeld noch 1000-mal stärker ist als das »normaler« Neutronensterne. Verglichen mit dem Magnetfeld der Erde ist es sogar eine Billiarde Mal stärker. Bislang kennt die Wissenschaft nur 23 derartige Objekte, und nur vier davon entsprechen dem Typ von XTE J1810–197. Deshalb waren die Astronomen auch etwas enttäuscht, als dieser 2008 auf Sendepause ging. Die jetzt neu aufgezeichneten Signale unterscheiden sich allerdings deutlich von jenen, die beispielsweise 2006 auftraten. Die Zeitskalen, in denen das Objekt Radiopulse aussendete, variierten damals sehr stark. Heute treten die Signale hingegen deutlich gleichmäßiger auf, so Levin und Co.
Was dahintersteckt, ist noch ebenso unklar wie die Frage, ob nicht vielleicht sogar alle Magnetare Radiowellen aussenden – sie aber nur bei einem kleinen Teil nachgewiesen werden. Levin und ihr Team vermuten, dass kleine Erschütterungen in der dicht gepackten Neutronenhülle des Sterns nicht nur dessen extremes Magnetfeld immer wieder neu ausrichten, sondern auch elektromagnetische Wellen erzeugen. Und darunter befänden sich dann auch jene Radiowellen, die nun wieder erfasst werden. Woher die lange Pause kam, können die Astronomen jedoch noch nicht erklären. Es scheint jedoch einen Zusammenhang mit den Röntgenstrahlen zu geben, die Magnetare ebenfalls immer wieder ins All feuern.
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