Akustische Kommunikation: Nach einem Hurrikan trommeln Fische lauter
Am Nachmittag des 13. August 2004 passierte das Auge des Hurrikans Charley die Bucht von Charlotte Harbor in Florida – genau zu der Zeit, als amerikanische Ozeanologen dort Feldforschungen zur akustischen Kommunikation von Fischen durchführten. Die Forscher um James Locascio hatten ein Mikrofon im Wasser versenkt, um die nächtlichen Trommelgeräusche aufzuzeichnen, mit denen männliche Umberfische während der Paarungszeit auf sich aufmerksam machen. Die Auswertung der Aufnahmen ergab, dass die Fische in den drei Nächten nach dem Durchzug des Sturms erheblich lauter und länger trommelten als in den neun Tagen vor Charleys Eintreffen.
Umberfische, auch Quaker oder Trommler genannt, erzeugen recht tiefe Geräusche im Bereich von etwa 500 Hertz, indem sie ihre Schwimmblase mit speziellen Muskeln in Schwingung versetzen. Die trommelnden, quakenden, knarrenden oder grunzenden Laute können bei großen Populationen während der Paarungszeit einen Lärmpegel von über 120 Dezibel erreichen. Wie andere Wirbeltiere verfügen auch Fische mit dem Labyrinth über ein Hörorgan, allerdings ohne Trommelfell – den Schalldruck nimmt stattdessen die Schwimmblase auf. Bei Umberfischen sind dem Labyrinth außerdem Hörsteinchen, so genannte Otholithen, eingelagert.
Der Hurrikan Charley war mit Windgeschwindigkeiten von annähernd 230 Kilometern pro Stunde einer der stärksten Wirbelstürme der vergangenen Jahre. Während des vier Stunden währenden Durchzugs des Sturms zeichneten die Unterwassergeräte der Forscher ein dumpfes Geräusch im Bereich von etwa hundert Hertz auf. Die Fische begannen nach dem Abzug von Charley gut zweieinhalb Stunden früher als üblich mit ihren Balzlauten.
Eine schlüssige Erklärung für die gesteigerte Lautproduktion können die Forscher noch nicht geben. Sie vermuten, dass die Turbulenzen des Hurrikans möglicherweise die Verteilung der Fischpopulation verändert oder der erhöhte Süßwassereintrag und damit geringere Sauerstoffkonzentrationen im Wasser das Balzverhalten beeinflusst haben könnte. Locascio räumt ein, dass nur mehrere Mikrofonen sicher geklärt hätten, ob auch einzelne Fische als Reaktion auf den Sturm lauter trommelten. Als weitere Erklärung bietet sich das Schwanken des Trommelns in natürlichen Zyklen an, weshalb die Meeresbiologen die Versuche in diesem Sommer mit größerem experimentellem Aufwand wiederholen möchten.
Umberfische, auch Quaker oder Trommler genannt, erzeugen recht tiefe Geräusche im Bereich von etwa 500 Hertz, indem sie ihre Schwimmblase mit speziellen Muskeln in Schwingung versetzen. Die trommelnden, quakenden, knarrenden oder grunzenden Laute können bei großen Populationen während der Paarungszeit einen Lärmpegel von über 120 Dezibel erreichen. Wie andere Wirbeltiere verfügen auch Fische mit dem Labyrinth über ein Hörorgan, allerdings ohne Trommelfell – den Schalldruck nimmt stattdessen die Schwimmblase auf. Bei Umberfischen sind dem Labyrinth außerdem Hörsteinchen, so genannte Otholithen, eingelagert.
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