Abwehr: Nachtfalter stört Fledermaussonar
Der mittelamerikanische Bärenspinner Bertholdia trigona versucht gefräßigen Fledermäusen zu entgehen, indem er mit Ultraschallklicks deren Sonarortung aushebelt. Die nächtlichen Insektenjäger können das Insekt dann nicht mehr zielgenau lokalisieren und erbeuten.
Bislang war bekannt, dass die Falter auf die Schalllaute der Fledermäuse mit eigenen Signalen antworten, um ihren Feinden mitzuteilen, dass sie giftig sind. Doch wie Aaron Corcoran von der Wake Forest University in Winston-Salem und seine Kollegen im heimischen Labor entdeckten, umfasst das Sicherheitsrepertoire der aus den Regenwäldern Costa Ricas stammenden Bärenspinner noch mehr Optionen. Zusammen mit der Großen Braunen Fledermaus (Eptesicus fuscus) – einem notorischen Insektenfresser – steckten die Forscher die Falter in einen Flugkäfig und überwachten sie mit Hochgeschwindigkeitskameras und Ultraschallmikrofonen.
Sowohl alten, mit Mottenklicks verschiedener Arten erfahrenen Fledermäusen, als auch jüngeren Artgenossen misslang es vielfach, die ungiftigen Bärenspinner zu erbeuten, obwohl sie diese anfänglich orteten. Sobald die Nachtfalter bemerkten, dass sie in der Echolokation der Angreifer auftauchten reagierten sie mit explosionsartigem, hochfrequentem Geklicke, das die Fledermäuse verwirrte. Nicht immer war die Taktik allerdings tatsächlich von Erfolg gekrönt: Manche der Fledermäuse starteten bisweilen noch einen zweiten Versuch und erbeuteten ihre Nahrung doch noch. (dl)
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