Infektionskrankheiten: Nachts riecht die Malariamücke besser
Die Malariamücke (Anopheles gambiae) infiziert ihre menschlichen Opfer überwiegend nachts mit ihren Plasmodien, den gefährlichen Krankheitserregern. Laut aktueller Forschung findet sie uns Menschen nach Sonnenuntergang am besten – denn ihr Geruchssinn ist in der Nacht empfindlicher für menschliche Duftstoffe als tagsüber.
Das hat jetzt das Forscherteam um Giles Duffield vom Institute for Global Health der University of Notre Dame's Eck herausgefunden. Es untersuchte, wie sich bei der weiblichen Malariamücke die Konzentration geruchsbindender Proteine – odorant-binding proteins (OBPs) – im Lauf des Tages verändert. OBPs regeln die Geruchsempfindlichkeit der Malariamücke, indem sie Geruchsmoleküle bündeln und verstärkt zu den entsprechenden Rezeptoren transportieren.
Die Forscher stellten fest, dass die Konzentration der OBPs in den Fühlern des Insekts nach Einbruch der Dunkelheit am höchsten war. Zudem bestätigten sie mittels Elektroantennogramm die damit verbundene erhöhte Geruchsempfindlichkeit des Tiers. Beide Befunde passen zum nachtaktiven Stichverhalten des Insekts – dies spiegele die außergewöhnliche Feinabstimmung seiner Physiologie wider, meinen die Forscher.
"Tagsüber schläft die Mücke und muss uns Menschen daher nicht riechen. Aber sobald die Sonne untergeht, wird ihr Geruchssystem besonders empfindlich, so dass sie zum Riechen und Stechen bereit ist", fasst das Team seine Ergebnisse zusammen.
Die weibliche Anopheles gambiae ist der effizienteste Überträger von Malaria in Afrika. Daher hoffen Duffield und seine Kollegen, dass ihre Befunde zukünftig dabei helfen können, die Bekämpfung des gefürchteten Insekts zu verbessern.
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