Krebsforschung: Nacktmull-Gen schützt vor Krebs
Nacktmulle sind kleine Nagetiere, die mit bis zu 30 Jahren ein ungewöhnlich hohes Alter erreichen. Obwohl die Tiere von der Forschung schon seit Langem untersucht und beobachtet werden, entdeckte man bei ihnen noch nie Tumore. Andrei Seluanov von der University of Rochester in den USA und seine Kollegen haben nun herausgefunden, dass sich die Zellen der Nager mit einem Doppelsystem gegen Wucherungen schützen.
Das neu entdeckte p16 der Nacktmulle führt dazu, dass die Zellen der Nager in Zellkultur ihr Wachstum bereits bei einer deutlich geringeren Zelldichte einstellen als bei Mäusen oder Menschen. p16 wirkt so deutlich, dass es sogar künstlich verursachten Krebs verhindern kann. Die Wissenschaftler behandelten Zellen von Nacktmullen so, dass sich ein Tumor hätte bilden müssen, tatsächlich veränderte sich das Zellwachstum aber kaum. Eine Wiederholung des Experiments mit Mäusezellen führte dagegen zum Ausbruch von Krebs.
p16 gibt es auch in Mäusen und Menschen, allerdings steigt die Konzentration des von ihm kodierten Proteins hier selbst bei verstärkter Zelldichte nicht an. Statt p16 ist bei Menschen p27 die wichtigste Abwehrstrategie bei zu hohen Zelldichten, während dieses Gen bei Nacktmullen nur eine Rolle als Absicherung im Fall des Versagens von p16 zu spielen scheint. Langfristig hoffen die Forscher, die Abwehrstrategie der Nacktmulle auf den Menschen übertragen zu können. Wäre es ebenso bei Menschen möglich, den Effekt von p16 zu simulieren, könnte Krebs gestoppt werden, bevor er überhaupt entsteht. (jvs)
Sowohl bösartige als auch harmlose Tumore entstehen durch eine krankhaft erhöhte Zellteilungsrate. Wie viele andere Tiere und auch Menschen verfügen Nacktmulle über das Gen p27, das verhindert, dass sich Zellen zu häufig teilen. Das Gen ist schon seit Längerem bekannt: Es sorgt dafür, dass Zellen ihr Wachstum einstellen, sobald sie eine bestimmte Dichte erreicht haben. Allerdings finden Krebszellen häufig Wege, diesen Schutzmechanismus zu umgehen. Seluanov und seine Kollegen haben nun in den Nacktmullen ein weiteres Gen identifiziert, das noch vor p27 in die Zellteilungsprozesse eingreift.
Das neu entdeckte p16 der Nacktmulle führt dazu, dass die Zellen der Nager in Zellkultur ihr Wachstum bereits bei einer deutlich geringeren Zelldichte einstellen als bei Mäusen oder Menschen. p16 wirkt so deutlich, dass es sogar künstlich verursachten Krebs verhindern kann. Die Wissenschaftler behandelten Zellen von Nacktmullen so, dass sich ein Tumor hätte bilden müssen, tatsächlich veränderte sich das Zellwachstum aber kaum. Eine Wiederholung des Experiments mit Mäusezellen führte dagegen zum Ausbruch von Krebs.
p16 gibt es auch in Mäusen und Menschen, allerdings steigt die Konzentration des von ihm kodierten Proteins hier selbst bei verstärkter Zelldichte nicht an. Statt p16 ist bei Menschen p27 die wichtigste Abwehrstrategie bei zu hohen Zelldichten, während dieses Gen bei Nacktmullen nur eine Rolle als Absicherung im Fall des Versagens von p16 zu spielen scheint. Langfristig hoffen die Forscher, die Abwehrstrategie der Nacktmulle auf den Menschen übertragen zu können. Wäre es ebenso bei Menschen möglich, den Effekt von p16 zu simulieren, könnte Krebs gestoppt werden, bevor er überhaupt entsteht. (jvs)
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