Wetter: Nächste Hitzewelle rollt an
Mit 38,6 Grad Celsius im Lausitzort Bad Muskau wurde am 26.6.2019 ein neuer deutscher Monatsrekord für Juni aufgestellt – noch nie seit Beginn moderner Wetteraufzeichnungen war ein Junitag heißer. Der mit der südwestlichen Luftströmung mitgeführte Staub aus der Sahara hat dafür gesorgt, dass die Temperaturen regional nicht noch höher gestiegen sind. Am Donnerstag und Freitag (27./28.6.) sorgt eine schwache Kaltfront dafür, dass sich das Land nicht ganz so stark aufheizt – an der Küste bleibt es unter leichter Bewölkung sogar erfrischend kühl (Regen bringt die Luftmasse aber nicht mit, sie ist ebenfalls trocken). Doch diese Verschnaufpause währt nur kurz: Schon zum Wochenende gibt der Sommer wieder Vollgas. Und am Sonntag könnten die Temperaturen auf regional über 40 Grad Celsius ansteigen.
Wie im Wochenverlauf heizen sich vor allem der Südwesten und der Osten stark auf, so dass entlang des Oberrheingrabens, im Rhein-Main-Gebiet sowie in Brandenburg und Sachsen neue Monatsrekorde erreicht werden könnten – ein Allzeitrekord ist nicht ausgeschlossen: Er steht momentan bei 40,3 Grad Celsius, die 2015 im unterfränkischen Kitzingen gemessen wurden. Dabei scheinen die Bedingungen den bisherigen Modellläufen der Meteorologen zufolge noch »besser« zu sein als am Mittwoch. Die Berechnungen für Höhenlagen in 1500 bis 1600 Metern deuten noch höhere Temperaturen an als am Mittwoch. Daraus schließen die Meteorologen, dass die Werte auch am Boden nochmals ein bis zwei Grad Celsius höher liegen könnten.
Die 38er ...
— DWD (@DWD_presse) 27. Juni 2019
Der Sommer brachte gestern einen neuen Junirekord der Höchsttemperatur für Deutschland mit 38,6 Grad Celsius – aber die 38 Grad Celsius wurden hier zu Lande am 26.6.2019 insgesamt sechsmal überschritten. /kis pic.twitter.com/2mkPaGwgDU
Daher rückt auch besonders die Lausitz in den Fokus, denn die Böden weisen dort immer noch und wieder ein riesiges Feuchtigkeitsdefizit auf: Bis in größere Tiefen ist überhaupt keine Feuchtigkeit mehr vorhanden, die verdampfen und damit die Luft etwas kühlen könnte. Allerdings rückt von Nordwesten erneut kühlere Luft vor – wiederum ohne besondere Niederschläge : Wann sie die Region erreicht, entscheidet darüber, ob es heiß oder noch heißer wird. Verantwortlich dafür ist die weiterhin vorherrschende Wetterkonstellation mit tiefem Druck über dem Nordostatlantik und einem kräftigen Hoch über Mittel- und Osteuropa. Dadurch wird heiße bis sehr heiße Luft aus Nordafrika nach Europa und eben auch Deutschland geführt. Erst nächste Woche soll es dann auf ein für die meisten Menschen erträglicheres Temperaturniveau abwärts gehen. Ergiebiger Regen ist allerdings mittelfristig wieder nicht in Sicht, so dass sich vor allem im Norden und Osten die Dürre weiter verschärft – der Süden profitiert hingegen noch vom feuchten Mai, der die Trockenheit im Boden abmildert.
Wie geht es aber prinzipiell weiter? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet eine gewisse Zweiteilung im Land: Im Norden können sich dabei gelegentlich Tiefs bemerkbar machen, welche aber trotzdem allenfalls ausreichend Regen bringen und die lang anhaltende Dürre im Boden nicht beenden. Im Osten soll es sogar auch weiterhin zu trocken bleiben. Für die Südhälfte prognostiziert der DWD dagegen häufige Hochdruckwetterlagen mit teils heißem bis sehr heißem Wetter in den nächsten Wochen – mit Niederschlägen allenfalls durch lokale Gewitter. »Die Niederschlagsbilanz wird also auch dort in der Fläche eher negativ ausfallen«, so der Wetterdienst.
Anm. d. Red.: Die Hitze! Der Lausitzort heißt Bad Muskau, nicht Bad Muschkau. Wir haben den Fehler korrigiert.
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