Geflügelpest H5N8: Nächste Vogelgrippewelle erreicht Deutschland
Die für Tiere, nicht aber für den Menschen tödliche Vogelgrippe H5N8 ist womöglich erstmals seit der schweren Epidemie im Winter 2014/15 wieder nach Deutschland eingeschleppt worden, befürchten Geflügelexperten. Der Erreger, der gerade erst in verendeten Wasservögeln in Polen nachgewiesen wurde, könnte für den Tod von mehr als 100 Reiherenten und anderen Wasservögeln verantwortlich sein, die man am Ufer dreier Seen um die schleswig-holsteinische Stadt Plön aufgefunden hat. Die Untersuchung der Todesursache der Tiere ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Vogelgrippeviren werden vor allem von infizierten, aber nicht schwer erkrankten Zugvögeln auf ihren Langstreckenrouten weitergetragen. Daher hatten Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut schon im März 2016 darauf hingewiesen, dass sich das Risiko der Ausbreitung eines neuen hochansteckenden H5N8-Stamms von Asien nach Deutschland deutlich erhöhen wird, sobald ab dem Spätsommer der Vogelzug einsetzt. Nun scheinen die Viren tatsächlich nach Europa vorzudringen: Vor dem Auftauchen in Polen wurde der Subtyp H5N8 im September 2016 bereits in Russland nachgewiesen. In den Jahren 2006, 2010 und 2014 hatte sich gezeigt, wie rasch sich die zunächst in Asien aufgetretenen Vogelgrippeviren nach Europa verbreiten können. Wenn die Viren wie 2014 dann in Geflügelmastbetriebe gelangen, drohen der Landwirtschaft enorme Schäden. Vor allem in den Massentierhaltungen hat das Geflügel kaum Abwehrchancen gegen die hochpathogene Vogelgrippe. Im schlimmsten Fall müssen dort alle Tiere gekeult werden.
H5N8 stellt für Menschen nach aktuellem Kenntnisstand keine Gefahr dar: Anders als bei seinem gefährlichen Verwandten H5N1 oder der Variante H7N9 in China ist derzeit kein Fall bekannt, in dem sich eine Person mit H5N8 angesteckt hätte.
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